Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte hat die mit Spannung erwarteten Bodenrichtwerte für den Bereich des Landkreis Erding zum Stichtag 31. Dezember 2018 ermittelt. Des Weiteren hat er einige statistische Daten zum Immobilienmarkt bekannt gegeben.
In allen Bereichen des Landkreises sind die Grundstückspreise gestiegen. Die durchschnittliche Steigerung gegenüber dem letzten Feststellungszeitpunkt zum 31.12.2016 liegt – bezogen auf den gesamten Landkreis – bei rund 35 Prozent. Wie nicht anders zu erwarten, nimmt die Große Kreisstadt den Spitzenplatz bei den Werten für baureifes Land ein. Deutlich geringer fallen die Steigerungsraten im gewerblichen Grundstücksmarkt (unbebaute Grundstücke) aus. Einen deutlichen Schub nach oben gibt es insbesondere in den Gemeinden im Westen des Landkreises. Dazu Wolfgang Thomas, Vorsitzender des Gutachterausschusses: „Hier lassen sich die Käufer die Nähe zu den Arbeitgebern am Flughafen München und in der Landeshauptstadt etwas mehr kosten“. In anderen Gemeinden wirkt sich die räumliche Nähe zu der bestehenden bzw. im Bau befindlichen Autobahntrasse der A 94 werterhöhend aus.
In den Jahren 2017 und 2018 hat die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses am Landratsamt Erding über 2.500 Urkunden ausgewertet. Über 1.100 Kauffälle betreffen unbebaute Grundstücke, der Rest verteilt sich auf bebaute Grundstücke (ca. 600) sowie Wohn- und Teileigentum (ca. 750). Dabei haben insgesamt rund 617 ha unbebauter Baulandflächen den Eigentümer gewechselt. Dem stehen ca. 301 ha bebaute Flächen, im Wesentlichen Wohnhäuser unterschiedlicher Größe, gegenüber.
Bei den Immobilientransaktionen werden gewaltige Geldmengen bewegt. Allein bei den unbebauten Grundstücken gingen in den letzten zwei Jahren über 467 Millionen Euro „über den Tisch“. In ähnlichen Größenordnungen (430 Millionen Euro) bewegt sich der Geldumsatz bei den bebauten Grundstücken. Etwas bescheidener stellen sich die Verkaufszahlen von Wohn- und Teileigentum dar. Die Käufer machen hierfür in den letzten beiden Jahren knapp 241 Millionen Euro locker. An den meisten Käufen und Verkäufen waren ausschließlich Privatpersonen beteiligt. Die zweitgrößte Gruppe der Marktteilnehmer stellen die Kommunen dar.
Die Bodenrichtwerte werden durch die Gutachterausschüsse, die in Bayern bei allen Kreisverwaltungsbehörden eingerichtet sind, immer zum Ende eines Jahres mit gerader Jahreszahl ermittelt. Dem Gutachterausschuss gehören neben dem Vorsitzenden Wolfgang Thomas und seinen Stellvertretern mehrere in der Wertermittlung erfahrene Sachverständige an. Die Geschäftsstellen sind bei den Landratsämtern und kreisfreien Städten angesiedelt.