Fünf Wochen lang haben die Hachinger auf dieses Gefühl warten müssen. Erstmals seit dem 3:0 beim Aufsteiger SV Waldhof Mannheim Anfang November durften die Rot-Blauen wieder einen Sieg in der 3. Liga bejubeln. Auch am Samstag beim FC Carl Zeiss Jena gewann das Team von Trainer Claus Schromm mit 3:0.
Nicht nur das Ergebnis, sondern auch dessen Zustandekommen erinnerte stark an den Auswärtssieg Anfang November in Mannheim. Wie die Waldhöfer präsentierten sich auch die Jenaer – immerhin abgeschlagenes Schlusslicht der Liga – vor eigenem Publikum sehr mutig und hätten sogar in Führung gehen müssen. Doch sowohl Kilian Pagliuca als auch Rene Eckhardt scheiterten in ein und derselben Szene in der 14. Minute an der Latte. Außerdem erwischte Hachings Torwart Nico Mantl einen sehr guten Tag und vereitelte zahlreiche Chancen der Hausherren.
Ganz anders sah die Chancenauswertung der Gäste aus. Mit einer sehenswerten Einzelaktion brachte Felix Schröter die Vorstädter in Führung (25. Minute), ehe zwei Freistöße von Alexander Winkler (45. und 60. Minute) die Hachinger endgültig auf die Siegerstraße brachten. Beide Freistöße zog Hachings Abwehrchef so gefährlich vor das Tor des Gegners, dass nur sehr schwer zu erkennen war, ob jeweils noch ein Mitspieler am Ball gewesen ist oder nicht. Für das 2:0 ließ sich Niclas Stierlin feiern, für das 3:0 Paul Grauschopf.»Im Endeffekt sind dann so viele Spieler im Strafraum, dass ich nicht genau sehe, ob noch jemand dran war oder nicht. Aber es spielt auch keine Rolle, wer die Tore gemacht hat«, erklärte Alex Winkler später den Münchner Wochenanzeigern.
Während Jena auch wegen der mangelnden Chancenauswertung weiterhin am Tabellenende kleben bleibt, etabliert sich die Spielvereinigung auf Rang fünf weiter im oberen Viertel. Wie viel Selbstvertrauen die Rot-Blauen durch den Sieg in Thüringen getankt haben, wird sich schon am kommenden Sonntag, 15. Dezember, zeigen. Dann empfangen sie ab 14 Uhr zum Abschluss der Hinrunde im Sportpark Unterhaching den Absteiger und aktuellen Tabellenführer MSV Duisburg. »Jetzt haben wir 31 Punkte. Die hatten wir letztes Jahr am Ende der Hinrunde, diesmal können wir das sogar noch toppen«, meinte SpVgg-Trainer Claus Schromm.
Mit einem Sieg am dritten Advent würde Haching außerdem nicht nur die fast drei Monate andauernde Erfolglosigkeit auf eigenem Platz beenden, sondern auch den Rückstand auf die ambitionierten »Zebras« auf drei Punkte verkürzen. tw