"Wir sind nicht nur Brauer, wir sind auch Gastronomen", erklärt Franz Inselkammer jun. und weiter "So haben wir schnell am eigenen Leib das Ausmaß der Problematik erfahren, mit denen die Gastwirte und Pächter von Lokalen jetzt wegen der Corona-Krise konfrontiert sind." Seine Mutter, Angela Inselkammer, ist darüber hinaus nicht nur Geschäftsführerin des "Brauereigasthofes Aying" sondern seit 2016 auch Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes und hat somit ihr Ohr ganz hautnah an den Problemen, von denen dieser Wirtschaftszweig derzeit stark gebeutelt wird.
Die Brauerei Aying betreibt aber nicht nur eigene Lokale wie beispielsweise das zünftige Bräustüberl oder den traditionsreichen Brauereigasthof, sondern hat auch zahlreiche Wirtschaften verpachtet. "Wir haben uns darüber Gedanken gemacht, wie wir unseren Pächtern am besten und effektivsten über die schwere Zeit helfen können", berichtet Franz Inselkammer jun., der seit 2010 als 6. Bräu von Aying das Familienunternehmen leitet.
Mit vielen Pächtern arbeite man schon seit Jahrzehnten zusammen, betont Franz Inselkammer jun. Bei freundlichen Worten und Ratschlägen könne man es deshalb nicht belassen, entschied die Familie Inselkammer, hier muss ganz handfest geholfen werden. Aus diesem Grund hat die Familie Inselkammer beschlossen ihren Pächtern die Pacht während der Zwangsschließung zu erlassen. "Manche Gaststätten werden schon seit Generationen von der gleichen Familie betrieben, wir wollen auch nach der Krise weiterhin eng zusammenarbeiten können", meint Franz Inselkammer jun. . Zu den Ayinger Lokalen gehören unter anderem das "Ayinger" in Ottobrunn, der "Dicke Mann" am Michaelibad, der "Tannenhof" in Feldmoching, die "Osteria Ebersberg", der "Rote Knopf" in Haidhausen oder die "Dicke Sophie" in Johanneskirchen.
Der Erlass der Pacht entlaste die Wirte deutlich und helfe merklich über die harte Zeit hinweg, auch wenn damit noch lange nicht alle Probleme für die Wirte gelöst seien. "Es wird ein hartes Jahr für uns alle, aber wir wollen, dass möglichst alle am Ende des Jahres noch da sind", betont der engagierte Leiter des traditionsreichen Familienunternehmens. Wie viele am Ende noch da sein werden, hänge auch von der Dauer der Schließung ab, so Franz Inselkammer jun.
Seit 140 Jahren schon sorgt die Brauerei Aying dafür, dass es das süffige Ayinger Bier und gepflegte Gastlichkeit gibt. Das soll auch so bleiben, ist sich Familie Inselkammer einig. Während die Gastwirtschaften geschlossen haben müssen und maximal nur noch einen Abhol- oder Lieferdienst betreiben dürfen, läuft der Betrieb in der Brauerei weiter. Selbstverständlich wurden zum Schutz der Mitarbeiter entsprechende Sicherheitsmaßnahmen getroffen, so Franz Inselkammer jun. Aber auch hier merkt man am Absatz, dass alle Gaststätten und Ausflugslokale geschlossen haben. "Es ist für alle eine schwere Zeit, aber gemeinsam werden wir sie überstehen", macht Franz Inselkammer jun. nicht nur seinen Pächtern Mut. hw