Mit einer starken Defensivleistung erkämpfte sich der 1. FC Magdeburg einen verdienten Punkt beim TSV 1860 München. Nach torloser erster Halbzeit vor leeren Zuschauerrängen gingen die Gäste aus Sachsen-Anhalt mit ihrer ersten gefährlichen Offensivaktion in Führung: Ein gelungener Diagonalpass von Jürgen Gjasula brachte Raphael Obermair in Schussposition (56. Min.). Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff gelang Erik Tallig mit einem abgefälschten Schuss aus rund 18 Metern der leistungsgerechte Ausgleich für die Löwen (76. Min.).
Der in Prien am Chiemsee geborene Obermair ist Kennern des Münchner Nachwuchsfußballs noch als Juniorenspieler des FC Bayern II bekannt. Über den SK Sturm Graz und den FC Carl Zeiss Jena führte sein Weg im Sommer nach Magdeburg. Dort spielt mit Korbinian Burger in der Innenverteidigung mittlerweile auch ein früherer Junglöwe. Vom Absteiger SG Sonnenhof Großaspach wechselte der gebürtige Oberpfälzer nach Sachsen-Anhalt.
Sechzigs Trainer Michael Köllner war nach Schlusspfiff nicht unzufrieden mit der Spielweise seiner Mannschaft, haderte aber etwas mit dem Resultat. "Es war zunächst schwer für uns gegen einen extrem tief stehenden Gegner. Die zweite Halbzeit haben wir dann dominanter gestaltet. Über das gesamte Spiel betrachtet, wäre sicher mehr drin gewesen."
Im ersten Durchgang ließen die Defensivreihen beider Mannschaften kaum Chancen zu. Erst nach dem Seitenwechsel boten sich sowohl Sascha Mölders wie auch Stefan Lex und Stephan Salger beste Torgelegenheiten für den TSV 1860, die aber allesamt ungenutzt blieben. In der Schlussphase drängten die Gastgeber auf den Sieg, konnten aber keinen weiteren Treffer mehr verbuchen. "Den Punkt nehmen wir gerne mit", sagte Magdeburgs Coach Thomas Hoßmang in der Pressekonferenz nach dem Abpfiff. Nach der Führung der Gäste hätten die Giesinger "unwahrscheinlich Druck gemacht. Von der Situation, aus der wir kamen, ist das Ergebnis für uns akzeptabel."
Zu seinem Debüt im Trikot des TSV 1860 München kam Martin Pusic, dem nach seiner Einwechslung für Dennis Dressel fast der Siegtreffer geglückt wäre. Köllner beschrieb seine Neuerwerbung für den Sturm als "Torjäger, der dort auftaucht, wo die Bälle runterfallen." Man habe auch sehen können, "dass wir noch ein paar Tage brauchen, bis wir ihn komplett in unser Spiel integriert haben." Danach könne der 32-Jährige "sicher ein ganz, ganz wertvoller Spieler für uns werden."
Am kommenden Samstag, den 3. Oktober, führt der Terminplan den TSV 1860 München nach Sachsen zum FSV Zwickau. Dort sind im Gegensatz zu München bereits wieder Zuschauer in beschränktem Umfang zugelassen. Allerdings keine Gästefans. Die Begegnung aus dem regulär 10.134 Plätze fassenden Stadion Zwickau wird vom Bayerischen Rundfunk ab 14 Uhr live im Fernsehen übertragen. (as)