In der öffentlichen Sitzung des Technischen Ausschuss wurde kürzlich der zweite Bericht zu den Energieverbräuchen der kommunalen Liegenschaften und Infrastruktur vorgestellt. Nach der Auswertung für die Jahre 2010 – 2019 zeigt der aktuelle Jahresbericht die Entwicklung für 2020 im Vergleich zum Vorjahr.
Die Bilanz ist durch zwei Dinge geprägt: Einerseits wurden im Bereich Strom deutliche Erfolge erzielt. Neben der Umstellung der ersten 40 Prozent der Straßenbeleuchtung auf LED, führten Optimierungen im Gebäudebetrieb zu Einsparungen im Bereich Strom von über 12%. Damit stieg dann auch der bilanzielle Anteil der von der Stadt selbst erzeugten Elektrizität von 54,8% auf 61,5%. „Da auch Pandemie-bedingte Nutzungsänderungen die Stromverbräuche beeinflusst haben, werden erst die kommenden Jahre eindeutig zeigen, wie stark der bislang vorherrschende Trend ständig wachsender Stromverbräuche für die städtische Infrastruktur gebrochen werden konnte. Aber die eindeutig sichtbaren Erfolge der umgesetzten Energiespar-Maßnahmen sind in jedem Fall beachtlich“ meint Klimaschutz- und Energiemanager Christian Siebel dazu.
Im Bereich Wärme lief es weniger gut: um rund 2% stiegen hier die Verbräuche, vor allem durch geändertes Lüftungsverhalten und Hygieneschutz. Gleichzeitig konnten aber Gaslieferverträge erfolgreich ausgeschrieben und so die Gaskosten um 19% gesenkt werden. Dennoch zeigt der Trend bei Wärme was zu tun ist: die Gebäude noch effizienter machen, den Erdgasanteil am Wärmeverbrauch reduzieren und den Biomasseanteil erhöhen. Außerdem wird ein großer Öl-Kessel der Stadt gegen eine Hackschnitzel-Heizung getauscht. Das Energieteam der Stadt arbeitet weiter konsequent am effizienten Betrieb der Anlagen und erfasst Verbrauchsdaten aller Gebäude per App. Im Bereich Energie- und Gebäudemanagement ist die Stadtverwaltung mit einem sogenannten Computer Aided Facility Management System (CAFM) voll digital aufgestellt und auf dem Stand der Technik.
Vom Klimaziel des Stadtrats 1500 Tonnen CO2 pro Jahr im Bereich städtische Liegenschaften bis 2030 einzusparen, wurden 2020 laut Energiebericht mit 990 Tonnen 66 Prozent erreicht. Weitere Energiespar-Maßnahmen, Sanierungen, neue Solaranlagen und Heizungen sollen dazu beitragen die übrigen 44% in maximal 9 Jahren zu erreichen. Die Stadt hat mit der Realisierung bereits begonnen.
Alle Energieberichte sind unter https://ebersberg.de/energiemanagement.html abrufbar.