Mit dem Fahrplanwechsel zum 10. Dezember stehen auch im Landkreis Ebersberg wieder zahlreiche Neuerungen im öffentlichen Nahverkehr an. Die größte davon sind die beiden neuen MVV Regionalbuslinien 448 und 454.
Die Ringlinie 448 verbindet künftig Ebersberg und Grafing in einem 40-Minuten-Takt
und bindet zudem kleinere Ortsteile der beiden Städte an, die bislang noch kein ÖPNV Angebot hatten. Die Gewerbegebiete werden angebunden, auch die Kreisklinik bekommt eine bessere Verbindung zum Bahnhof, und wenn die leider störungsanfällige S-Bahn wieder mal in Grafing endet, besteht mit der Linie 448 eine stabile Verbindung zur Kreisstadt. Auch die neue Tangentiallinie 454 verkehrt im 40-Minuten-Takt zwischen den beiden S-Bahn-Ästen zwischen Kirchseeon und Höhenkirchen /Siegertsbrunn. Die lange gewünschte Verbindung von Moosach nach Kirchseeon konnte in diesem Zug endlich realisiert werden, auch ein Vorteil für die Schüleranbindung.
Durch die beiden neuen Linien erhöht sich die Kilometerzahl im ÖPNV im Landkreis um insgesamt 664.000. Wurden bisher 2,89 Millionen Kilometer gefahren, sind es künftig 3,55 Millionen Kilometer. Das entspricht einer Steigerung um 22 Prozent.
Aber nicht nur neue Linien starten mit dem Fahrplanwechsel, auch bei den Bestandslinien gibt es Änderungen: So verkehrt die Linie 440 zwischen Glonn und Grafing nun im 40-Minuten-Takt in gegenläufiger Richtung einmal über Bruck und einmal über Moosach. Man kann auch hier durchaus von einer Ringlinienlösung sprechen.
Durch die Anpassung der Fahrpläne und der Linienwege der Linien 455 (vor dem Fahrplanwechsel 411) und 453 besteht eine stündliche Anbindung aus Glonn und Oberpframmern Richtung U-Bahn nach Neuperlach Süd. Auch die Linie 444 und 447 gehen mit einem neuen Fahrplan und umfangreicheren Angebot an den Start. Vor allem am Wochenende werden hier Angebotslücken geschlossen werden.
Das Ruftaxi in den sechs Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Glonn hat sein erstes Jahr hinter sich – und was für eins! In den ersten 10 Monaten seit Einführung gingen über 16.327 Buchungen ein!
Erfreulich ist auch, dass der Ersatzfahrplan auf der Linie 459 mit dem Fahrplanwechsel vorerst eingestellt werden kann und die Linie wieder im Regelbetrieb verkehrt. Gerade für die bevölkerungsstarken Gemeinden Poing und Vaterstetten bedeutet das eine echte Angebotsausweitung, da die Linie 459 wegen der Corona-Pandemie und den vergangenen Fahrplaneinschränkungen noch nicht ihr Potenzial aufzeigen konnte.
Landrat Robert Niedergesäß zeigte sich äußerst zufrieden: „Die neuen Regionalbuslinien und die Schließung von Lücken im öffentlichen Nahverkehr, längere Betriebszeiten und der Ausbau des Angebots an den Wochenenden sind richtig und wichtig - ein großer Meilenstein für ein attraktives Mobilitätsangebot im südlichen Landkreis. Damit wächst der Landkreis weiter zusammen; die Menschen können sich besser zwischen den Gemeinden bewegen. Das ÖPNV-Angebot im Landkreis hat sich in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt und wird damit auch zu einer echten Alternative für das Auto und zu einem starken Angebot für alle Bürger. Außerdem sind die politischen Weichen gestellt, damit der nördliche Landkreis in Sachen Angebotsausweitung und Optimierung in den nächsten beiden Jahren mit dem Süden gleichziehen wird. 40 Minuten-Takte werden dann auch hier die Regel und nicht mehr eine Besonderheit sein. Ein Quantensprung ist auch die MVV-Verbunderweiterung: Neben Miesbach und dem südlichen Landkreis Tölz treten unser Nachbarlandkreis Rosenheim und die Stadt Rosenheim bei. Das bedeutet für die Fahrgäste weniger Tarif-Dschungel und mehr Komfort, der MVV-Raum geht jetzt bis zur österreichischen Grenze.“
Stolz ist der Landrat auch darauf, dass mit den Busbetrieben Ettenhuber aus Glonn (Linie 454) und Reisberger aus Frauenneuharting (Linie 448) zwei lokale Busunternehmer aus dem Landkreis die zwei neuen Strecken bedienen. Die beiden Firmenchefs sind bereit: „Wir haben genug Fahrer organisiert und die Haltestellen sind auch alle aufgestellt. Von uns aus kann es losgehen.“