München ist, rein mülltechnisch gesehen, auf einem guten Weg. So reduzierte sich die Gesamtmüllmenge von 2021 auf 2022 von 570.046 Megagramm (1 Megagramm = 1 Tonne, Anm. d. Red.) auf 531.450 Megagramm. Der Anteil des Restmüllaufkommens wurde dabei auch abgesenkt, nämlich von 308.120 Megagramm auf 295.156 Megagramm. Aber München will noch besser werden, was das Müllaufkommen anbelangt und hat deshalb zu einem entsprechenden Wettbewerb aufgerufen. Jetzt wurden die Gewinner dieses Müllvermeidungswettbewerbs gekürt. Durchschnittlich über elf Liter Restmüll pro Woche haben die teilnehmenden Haushalte jeweils während der NOwasteVEMBER-Challenge nach eigenen Angaben eingespart – ein Drittel des wöchentlichen Müllaufkommens von 32,3 Liter pro Haushalt. Damit hat die Restmülltonne den Gürtel wirklich enger geschnallt. Zur Haushaltschallenge der Zero Waste-Fachstelle (ZWFS) hatten sich rund 400 Münchner angemeldet und damit das Ziel unterstützt, München zur Zero Waste City zu machen. Vier Wochen lang wurde so viel Müll wie möglich vermieden.
Unter allen fleißigen Müllsparer*innen wurde jetzt bei einem Empfang im Alten Rathaus von Bürgermeisterin Verena Dietl und Kommunalreferentin Kristina Frank das Preisgeld von zehn Mal 250 Euro verlost. Dabei wurden die besten Tipps ausgetauscht: Großpackungen kaufen, Stofftaschentücher und Stoffpads benutzen oder auch die „Eat-me-first-box“ im Kühlschrank, in der alle Lebensmittel kurz vor dem Ablaufdatum landen.
Ausgelobt wurden die Preise von der ZWFS im Kommunalreferat. Die referatsübergreifend besetzte Stelle koordiniert die stadtweite Umsetzung der ambitionierten Zero Waste-Maßnahmen. Diese sollen dazu führen, dass München bis 2035 ganze 35 Prozent weniger Restmüll produziert. Bürgermeisterin Verena Dietl: „Einen Bewusstseinswandel anzustoßen – das ist uns mit dem Wettbewerb gelungen. 75 Prozent der Teilnehmenden haben angegeben, dass sie bei sich eine nachhaltige Verhaltensänderung festgestellt haben. Jeder kann seinen kleinen Beitrag leisten, und ich verspreche, dass auch wir als Stadt München alles tun werden, um unsere Müllmengen zu reduzieren. Nur gemeinsam können wir unsere Zero Waste-Ziele erreichen.“
Kommunalreferentin Kristina Frank: „Herzlichen Glückwunsch an alle Müllsparerinnen und Müllsparer. Denn sie haben erlebt, dass es mit ein paar Kniffen, ein bisschen Organisation und etwas Disziplin gar nicht so schwer fallen muss, Abfall einzusparen. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den eigenen Geldbeutel. Etliche wertvolle Impulse wurden an uns als Stadt zurückgespielt, wie wir unterstützen können. Deswegen freue ich mich, ankündigen zu dürfen, dass es auch dieses Jahr eine Challenge geben wird.“
Mit dem Aschermittwoch hat in den Kirchengemeinden auch die Fastenzeit begonnen, warum nicht inspiriert von der Münchner Aktion beim „Fasten für die Umwelt” mitmachen?!
Ob Kaffee, Zucker oder Rauchen - in der Fastenzeit versuchen viele Menschen, liebgewonnene Gewohnheiten abzulegen. Aber Fasten bedeutet nicht nur Verzicht, sondern hilft auch dabei, eingefahrene Verhaltensweisen aufzubrechen, und regt dazu an, den eigenen Lebensstil zu überdenken. Fasten für die Nachhaltigkeit kann Impulse für dauerhafte Verhaltensänderungen geben. Neben dem eigenen guten Gefühl profitiert damit auch die Umwelt.
Mit Datenfasten entschleunigen und Freiräume schaffen
Smartphone, Tablet oder Fernsehen beiseitezulegen, entschleunigt den Alltag und schafft persönliche Freiräume. Damit einher geht aber auch die Reduzierung gesendeter, gespeicherter und empfangener Daten. Davon profitiert die Umwelt. Mails, Streamingdienste, Messenger-Nachrichten oder Videokonferenzen produzieren Unmengen an Daten, die auf zahlreichen Servern gespeichert bzw. durch die digitale Infrastruktur geschickt werden. Diese benötigen für den Betrieb und die Kühlung enorme Mengen an Strom.
Es lohnt sich, digital zu entmüllen und (Spam)Mails, Fotos, Apps oder uralte WhatsApp-Chats zu löschen. So schafft beispielsweise jede gelöschte Mail auf dem Server eines Web-Mailanbieters Speicherplatz und verhindert, dass noch mehr Server ans Netz gehen.
Mit Autofasten CO2 sparen und sich fit halten
Wie wäre ein Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel? Das spart CO2 und hält Körper und Geist fit. Wer es schafft, 40 Tage den Alltag und das Berufsleben komplett mit Fahrrad, Bus, Bahn oder zu Fuß zu bewältigen, kann stolz auf sich sein.
Verpackungsfasten – Verursacher entlarven und vermeiden
Deutschland ist trauriger Europameister bei der Menge an Verpackungsmüll. Insgesamt fielen hierzulande im Jahr 2021 rund 19,7 Millionen Tonnen Verpackungsmüll an – auf jeden Bundesbürger kamen demnach durchschnittlich 237 Kilogramm und damit 50 Kilogramm mehr als im EU-Durchschnitt (189 Kilogramm) (Destatis). Es muss dringend weniger werden. Verpackungsarmes Einkaufen erfordert etwas Planung. Behälter für Käse und Wurstwaren müssen vor dem Einkauf mitgenommen werden. Der Einstieg gelingt auch einfacher, wenn Sie mit einem bestimmten Bereich beginnen. Nehmen Sie sich beispielsweise nur das Badezimmer vor. Von der festen Bodylotion über Haarseife und Bambuszahnbürste ist hier vieles ohne Qualitätseinbußen ersetzbar. Es bietet auch die Chance, Neues kennenzulernen.
Durch (Online)Shopping-Fasten Verpackungsmaterial und bares Geld sparen
Gerade die Fastenzeit bietet die Chance, den eigenen Lebensstil zu überdenken und für eine Konsumpause zu nutzen.
Unter Klimafasten.de finden sich für jede der sieben Fastenwochen unter einem anderen Motto Anregungen für den Alltag.