Wiener Platz zurück »erobert«
Harmonische Feiertagslaune herrschte letzten Donnerstag, 1. Mai: Der Himmel blitzte tiefblau und etwa 500 Bürgerinnen und Bürger ließen sich eine kühle Maß und eine resche Brez´n auf dem neugestalteten Wiener Platz schmecken.
Der Wiener Platz soll umgebaut werden
Umbau des Wiener Platzes Unendliche Geschichte: Vorstellungen der Bürger nicht berücksichtigt
Zufriedene Gesichter überall auch beim Bezirksausschuss (BA) 5, Au-Haidhausen.
»Vor zehn Jahren sind hier noch 15.000 Autos täglich über den Platz gefahren, heute steht mitten in der ehemaligen Durchgangsstraße der prächtige Maibaum«, so BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will.
Ihrer Ansicht nach sei der Neubau und Umbau des Wiener
Platzes ein »wichtiger Meilenstein für die Verkehrsberuhigung in Au-Haidhausen«. Doch die Arbeit hierfür sei damit jedoch nicht zu Ende: »Es geht weiter«, weiß Dietz-Will, etwa mit der Einführung der Parklizenzierung in diesem Jahr und mit der Rosenheimer Straße, die für Fußgänger besser passierbar werden soll.
Auch Oberbürgermeister Christian Ude erinnerte in seiner Ansprache vor Ort an weniger harmonische Zeiten. Die Verkehrsberuhigung des Wiener Platzes mit ihrer jahrzehntelangen Vorgeschichte sei ein »Lehrstück für die gesamte Stadt«, so der OB auf der Internetseite der Stadt (www.muenchen.de) diese Woche. Mitte der 70er Jahre habe es erste Überlegungen für einen verkehrsberuhigten Bereich »mit hoher Aufenthaltsqualität« gegeben.
In den 80er Jahren wurden Beschlüsse gefasst und wieder aufgehoben, 1990 ein Konzept beschlossen. Dagegen hagelte es damals Proteste von Ladenbesitzern, Autofahrern und Politikern. Doch dann habe das »Stadtviertelparlament«, der BA, eine zustimmungsfähige Lösung für Verkehrsführung und Platzgestaltung durchsetzen können mit Happy-End am vergangenen Donnerstag. Harmonie und gute Stimmung total: »Friedlich vereint unter dem Maibaum« saßen da, laut Ude, alle am 1. Mai Befürworter wie Kritiker der Verkehrsberuhigung. ms
