Die Nordheide ist ein ganz frischer Stadtteil. So wie mit jedem neu errichteten Gebäude der Zuzug steigt, so wachsen auch die unterschiedlichen Bedürfnisse der Bewohner. Dass dort zu allererst an die Kinderhortversorgung gedacht wurde, ist kein Zufall, schließlich wollen sowohl die Stadt München als auch die Wohnbaugesellschaften und die Trägervereine sozialer Einrichtungen im Prestigeprojekt »Nordheide« zeigen, dass man aus früheren Erfahrungen gelernt hat.
Vergangenen Freitag eröffnete ein weiterer Kindergarten mit Hort. Die Einrichtung des Kinderschutz und Mutterschutz e.V. steht am Fingerkrautanger nur wenige Meter von der U-Bahnstation Dülferstraße entfernt. 75 Plätze bietet die Kindertagesstätte: 50 Kinder in zwei Kindergartengruppen und 25 Hortplätze für Grundschüler.
Noch ist die Einrichtung nicht ganz ausgelastet. Die Kindertagesstätte greift der zukünftigen Entwicklung vor: »Wir rechnen damit, dass in spätestens zwei Jahren die Hortplätze wieder knapp werden«, prognostizierte Annette Gans vom Kinderschutz und Mutterschutz e.V..
Auch in den erzieherischen Aspekten lässt sich der Trägerverein nicht lumpen und wartet mit zukunftsträchtigen Konzepten auf. Sowohl individuelle Sprachförderung als auch praktizierte Ernährungslehre beides in der Politik heftig diskutierte Streitpunkte zur Zukunft Bildungseinrichtungen gehören hier wie selbstverständlich zum Alltag. »Die Sprachförderung findet bei uns sowohl in der gesamten Gruppe statt, als auch in Kleingruppen oder sogar einzeln, wenn der Bedarf besteht«, sagt Yvette Patorra-Prall, Leiterin der Kindertagesstätte. Da werde nicht nur jede gemeinsame Aktion auch mit erklärenden Worten begleitet, »beim täglichen Morgenkreis singen wir gemeinsam.« »Hallo, schön dass Du da bist«, schallt es dann durchs ganze Haus zweifellos einer der lautstärksten Beiträge zum Thema Integration.
Auch in anderen erzieherischen Bereichen herrscht ein zwangloser Zugang in der neuen Kindertagesstätte: Beim gemeinsamen Mittagessen gehören Obst, Gemüse und Salat ebenso selbstverständlich dazu, wie das kollektive Zähneputzen im Anschluss.
Auch wenn die anwesenden Vertreter des Bezirksausschusses 11, Milbertshofen Am Hart, lieber dörfliches Familienidyll als Erziehungsgrundlage sehen würden vom dargestellten Erziehungs- und Betreuungsangebot zeigten sie sich dennoch begeistert. Und weil die Nordheide ein dynamischer Stadtteil ist, stand am Rande der Kita-Eröffnung auch gleich das nächste Projekt im Raum: Spätestens wenn die Kinder zu Jugendlichen geworden sind, müsste dort ein Jugendzentrum hin. gf