„Der Bedarf steigt und ist nach der Pandemie sogar noch größer als zuvor”, lautet das Fazit von Gisela Rockola, Gründerin und Vorsitzende der Justin-Rockola-Soforthilfe. Die psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen nehmen zu, die allgemeine Verunsicherung in der Gesellschaft macht auch vor den Kindern nicht Halt.
Laut eines Berichts der DAK wurden 2022 allein bei 110.000 Mädchen eine psychische Erkrankung oder Verhaltensstörung neu diagnostiziert. Den Daten zufolge leiden jugendliche Mädchen am stärksten unter Depressionen, Angststörungen und Essstörungen. Viele Kinder leiden zudem unter Mobbing (vor allem Cyber-Mobbing), Ausgrenzung, Gewalt in der Familie und dem Leistungsdruck, der trotz aller Probleme in den Schulen vorherrscht. Ein Rettungsanker für viele verunsicherte Jugendliche sind da die Sozialpädagoginnen, die von der Justin-Rockola-Soforthilfe in Zusammenarbeit mit Condrobs finanziert werden und die an verschiedenen Schulen im gesamten Münchner Stadtgebiet und den angrenzenden Gebieten tätig sind. „Unsere Arbeit ist viel zu wichtig, als dass wir die Hände in den Schoss legen könnten”, betont Gisela Rockola, die die Justin-Rockola-Soforthilfe vor mehr als 20 Jahren aus der Taufe gehoben hat. Aus der Einzelkämpferin für die gute Sache ist ein Verein geworden, der seit vielen Jahren das Präventionsprojekt „Inside@school” an sieben Münchner Schulen mitfinanziert.
Auch wenn Gisela Rockola im Lauf der Jahre viele treue Mitstreiter für ihr Projekt gewinnen konnte, so ist und bleibt sie doch das Herzstück des Vereins. Nachdem ihr Sohn Justin 1999 starb, weil es zu wenig Plätze im Drogenentzug gab, beschloss sie, sich nicht in ihrer Trauer zu vergraben, sondern etwas gegen Suchterkrankungen zu unternehmen. Die schreckliche Erfahrung, die sie als Mutter machen musste, wollte und will sie anderen Eltern ersparen. So gründete sie die Justin-Rockola Soforthilfe e.V. und begann ihre Arbeit im Schwabinger Krankenhaus auf einer Methadon-Station. Ihr Verein finanzierte damals eine Sozialpädagogin, die gemeinsam mit ihr Ausstiegswilligen zur Seite stand. Fünf Jahre lang arbeitete Gisela Rockola dort.
„In dieser Zeit entstand die Erkenntnis, dass das wichtigste die Prävention ist, damit die Kinder gar nicht erst in die Sucht abrutschen“, betont sie. So kam es, dass sie 2005 in die Finanzierung des vor dem Aus befindlichen Projekts „Inside@school“ einstieg. Die Stadt München hatte mit dem Projekt im Jahr 2000 begonnen, das unter der fachlichen Leitung von Condrobs in zahlreichen Münchner Schulen ein Beratungsangebot für Schüler, Lehrer und Eltern bereitstellte.
Mittlerweile finanziert die Justin-Rockola-Soforthilfe die Arbeit an sieben Münchner Schulen, außerdem arbeiten die ehrenamtlichen Helfer des Vereins vor Ort tatkräftig mit, wo es nötig und gewünscht ist. Auch Elternabende besuchen die Mitglieder des Vereins, um dort für ihre Arbeit die Werbetrommel zu rühren. Die erste Schule, an der die Arbeit der Sozialpädagogen von der Stiftung finanziert wurde, war die Werner-von-Siemens-Realschule in Neuperlach, erinnert sich Gisela Rockola.
Gisela Rockola und ihre Mitstreiter stehen in engem Kontakt zu den Sozialpädagogen und den teilnehmenden Schulen. Der Bedarf an Beratung ist immens hoch. Umso schöner, wenn dank der guten Zusammenarbeit zwischen den Sozialpädagogen, Lehrern und Eltern auch Probleme gelöst werden können. Da gibt es beispielsweise den Fall eines Mädchens, das unter den Mobbing-Attacken seiner Mitschüler zu leiden hatte. Dank der intensiven Zusammenarbeit konnte die Situation entspannt und das Mädchen in die Klassengemeinschaft integriert werden. Oder eine andere Schülerin, die sich mit suizidalen Gedanken an die Sozialpädagogin von Inside@school gewandt hat. Für sie konnte in Absprache mit der Familie eine geeignete Therapie gefunden werden, so dass sie nun wieder stabil ist. Auch einer Familie konnte geholfen werden, deren Sohn computersüchtig war.
In vielen Fällen können die Sozialpädagogen ihre „Klienten” an speziell geschulte Fachstellen vermitteln, die auf die Lösung spezieller Problematiken ausgerichtet sind. Die enge Vernetzung der Mitarbeiter sorgt dafür, dass für jedes Kind die bestmögliche Lösung gefunden wird.
„Jedes Kind, das vor einer Suchterkrankung bewahrt werden kann, ist die ganze Mühe wert”, so Gisela Rockola. Um ihre wichtige Arbeit weiter führen zu können, ist der Verein auf Spenden angewiesen, die komplett der Projektarbeit zu Gute kommen. Darüber hinaus leistet die Justin-Rockola-Soforthilfe auch immer wieder Einzelfallhilfe. Hier arbeitet die Stiftung schon seit Jahren mit Condrobs zusammen, die entsprechende Notfälle vermittelt. „Diese Hilfen sorgen dafür, dass jemand auf seinem Weg aus der Drogensucht unterstützt wird”, betont Gisela Rockola. Wer mehr über das Projekt wissen oder spenden will, findet weitere Infos unter www.justin-rockola-soforthilfe.de
Jede Spende, egal wie klein, ist willkommen und hilft Kinder vor dem Abrutschen in die Drogensucht zu schützen.
Spendenkonto: Justin Rockola Soforthilfe
IBAN: DE18 7008 0000 0521 1979 00
BIC DRESDEFF700
www.justin-rockola-soforthilfe.de