Für den geplanten Neubau einer Kindertagesstätte (Kita)an der Frundsbergstraße 43 mussten Bäume fallen, was einige Stadtteilbewohner besorgt, die die Bäume gern geschont wüssten. Von den 55 Bäumen, die derzeit auf dem Grundstück gedeihen, befinden sich 19 im Biotop und 35 im Freiflächenbereich der städtischen Kita. Drei Hainbuchen, die unter die Baumschutzverordnung fallen, eine Rubinie an der Straße sowie einige Gehölze wurden bereits bzw. werden aktuell gefällt. Im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9), wo dem Unterausschuss Bau und Planung das Konzept fürs Bauprojekt vorgestellt wurde, hält man die Fällung jedoch für „verschmerzbar“, wie UA-Vorsitzende Gudrun Piesczek (CSU) im Rahmen der öffentlichen BA-Sitzung erklärte. Denn hier werde ein überzeugendes Konzept umgesetzt, „das in der Gesamtabwägung sehr gut abscheidet“, wie BA-Vorsitzende Anna Hanusch (Grüne) beipflichtet.
Anstelle des Pavillons aus den Neunzigerjahren wird auf dem Grundstück in der Frundsbergstraße ein dreigeschossiges Holzhaus entstehen, in dem künftig zwei Krippen- und drei Kindergartengruppen unterkommen können. Statt der bisher 50 Kinder werden 99 Kinder betreut werden können. Vieles wurde seitens der Planer berücksichtig, damit die Kita im naturverträglichen und naturfreundlichen Grün liegt. „Es wird hier alles für Kinder geben und auch das Biotop bleibt“, so Gudrun Piesczek. Für einen „überzeugenden Entwurf“ nennt auch Barbara Marc (SPD), Vorsitzende des UA Bildung, Gesundheit und Sport im BA 9 das Projekt. „So einen schönen Naturbereich gibt es in der Stadt sonst selten.“ Der Bau werde in Holzbauweise mit Holzfassade ausgeführt. Es soll ein Biodiversitätsdach geben, ebenso Fassadenbegrünung, Photovoltaik-Anlage sowie Nistkästen für Vögel und Fledermäuse. Die Biotope werden erhalten. Und auch die Hainbuchen sollen nach Möglichkeit ersetzt werden, zudem werden nach Gudrun Piesczeks Kenntnis in der Freifläche für die gefällten Gehölze neue Obstbäume gepflanzt.
Die Planung sei gut und berücksichtige mehrere Belange, darüber ist man sich im BA einig. Einstimmig befürwortete das Gremium daher den Neubauplan. Der Unmut der Stadtteilbewohner, die sich wegen der Baumfällungen ärgerten, sei jedoch verständlich, meint Niko Lipkowitsch (Grüne), Vorsitzender des UA Verkehr. Über das Bauvorhaben sei im Vorfeld nicht gut genug informiert worden. „Es wäre besser gewesen, wenn transparenter informiert worden wäre“, so Lipkowitsch.
Der Baubeginn für das neue Kinderhaus soll nun starten, voraussichtlich Ende 2023 sollen die Kinder hier einziehen können.