Veröffentlicht am 10.03.2022 11:46

En bunter, lebendiger Mikrokosmos


Von red
Die Bavaria wacht am Rande des Westends über das Viertel. (Foto: job)
Die Bavaria wacht am Rande des Westends über das Viertel. (Foto: job)
Die Bavaria wacht am Rande des Westends über das Viertel. (Foto: job)
Die Bavaria wacht am Rande des Westends über das Viertel. (Foto: job)
Die Bavaria wacht am Rande des Westends über das Viertel. (Foto: job)

London und Frankfurt, Berlin und Essen und viele andere Städte haben es: ein „Westend”. München auch. „Unser” Westend hat als „Schwanthalerhöh” indes nicht nur einen zweiten Namen, der dem Kundigen einiges über seine Geschichte verrät, sondern ist ein Viertel, in dem Münchens Geschichte wie unter dem Brennglas fokussiert zu sehen und immer noch spürbar ist.

Am Rand des Westends steht zum Beispiel die Bavaria (die Theresienwiese selbst gehört schon zum Nachbarviertel) wachsam über der Rumheshalle. Sie steht für das klassizistische Isar-Athen, das dem König einst so am Herzen lag. Auf der anderen Seite galt das Westend lange als „Glasscherbenviertel”: War dieser Bereich bis ins frühe 19. Jahrhundert kaum bewohnt, siedelten sich mit der nach 1850 einsetzenden Industrialisierung zahlreiche Fabriken an. Zunächst zogen sie vor allem Arbeiter aus dem Umland an, seit den 1960er-Jahren fanden auch viele ausländische Arbeitskräfte im Westend eine neue Heimat.

Die meisten Fabriken sind heute längst verschwunden und haben Wohnquartieren Platz gemacht. Die Bauten aus der Gründerzeit sind renoviert und geben dem Viertel Charme und urbanen Wohlfühlcharakter. Seit der Verlagerung der Messe in den Osten von München wuchs auf der Schwanthalerhöhe zudem ein neues Wohn- und Geschäftsquartier.

So verbindet das Westend Alt und Neu und ist ein bunter, lebendiger Mikrokosmos geblieben. Das ist nicht nur während der Wiesn so, wenn Menschen aus aller Herren Länder die Stadt besuchen, sondern auch abseits des großen Trubels: Menschen vieler Nationen leben in diesem Viertel in bester Nachbarschaft.

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