1885 führte Charles-Marie Widor in Paris Bachs Matthäuspassion auf. Für die Bachrezeption in Frankreich ist Widors Bedeutung kaum zu überschätzen, und auch das Studium der Bachschen Orgelwerke, zu deren Verständnis er übrigens wichtige Anregungen von seinem Schüler Albert Schweitzer erhielt, war für ihn grundlegend. 1925 veröffentlichte er unter dem Titel „Bach´s Memento” einen sechsteiligen Zyklus von Werken Johann Sebastian Bachs, die er im Stil seiner Zeit für die symphonische Orgel orchestriert hatte.
Das letzte Stück dieser Sammlung, der ergreifende Schlusschor aus der Matthäuspassion, hier mit „Mattheus-Final” betitelt, wird in der Orgelmatinée am Palmsonntag, 10. April, um 11.30 Uhr in der Münchner Matthäuskirche am Sendlinger-Tor-Platz 1 erklingen. Daneben werden Bachs „Fantasie und Fuge in c-moll” und Widors „Méditation” aus seiner 1. Symphonie zu hören sein. Ergänzt wird das Programm durch ein kleines „Offertoire” von César Franck, dessen Orgelklasse Widor nach Francks Tod im Jahr 1890 übernahm.
An der Orgel zu hören ist Armin Becker, die Texte der musikalischen Andacht liest Pfarrer Dr. Norbert Roth. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Die für Gottesdienste geltenden pandemiebedingten Abstands- und Hygieneregeln sind einzuhalten.