Am vergangenen Wochenende konnte man im Moosacher Pelkovenschlössl und im Kulturzentrum LUISE ein wildes Chor-Singspiel nach Motiven aus dem Freischütz erleben. Das Motto „Agathendämmerung” war Programm und versprach definitiv nicht zu viel.
Die Inszenierung ist von der ersten Sekunde bis zum Schlussakkord durchdacht, bietet einzigartige Einfälle, die großartig umgesetzt sind, hervorragende Situationskomik sowie darstellerisches, gesangliches und tänzerisches Können und eine gewaltige Mannschaftsleistung. Drei Musiker ersetzen scheinbar mühelos ein komplettes Orchester, bieten einen Klangteppich, unterstützen und setzen pointierte Akzente. Hochachtung gebührt allen Beteiligten, allen voran der Initiatorin Rose Bihler Shah und dem Regisseur Urs Häberli, die ein Gesamtkunstwerk geschafft haben.
Dem Publikum bot sich eine stimmige Besetzung, ein Gesamtkunstwerk, das seinesgleichen suchen dürfte. Allein die Idee, alle Charaktere mehrfach zu besetzen und den Text aufzuteilen hat einen ganz eigenen Reiz. Kurz verwirrend, aber man freut sich an allen Mäxen, Agathen, Kasparen und Ännchen, die jede und jeder für sich das gewisse Etwas mitbringen, woraus eine vollständige Einheit der jeweiligen Person entsteht.
Die ausgesuchten Musikstücke fügen sich nahtlos stimmig ein, spätestens ab „Ham Se nicht nen Mann für mich”, welches sich dann mit „Für eine Nacht voller Seligkeit” und „Zitti zitti piano piano” eins ins andere ergibt und nur logisch von „Something stupid” beschlossen werden kann. Auch davor bieten „Sway” oder das „Schwipslied” musikalische Höhepunkte, die sich ohnehin quasi „die Klinke in die Hand geben”. „Highway to hell” ist wohl das Highlight im geneigten Publikum. Auch alle Chorstücke sind so exakt gesungen, so präzise in der Textverständlichkeit und so passend inszeniert und ausgestaltet, dass es von A bis Z eine Freude ist. Cornelia Gütlich