Eine große Mehrheit des Gemeinderates von Alling hat Mitte März das Ratsbegehren „Sichert die Kinderbetreuung der Gemeinde Alling” als Gegenvorlage zum Bürgerbegehren „Rettet den Allinger Schulsportplatz” auf den Weg gebracht. Zehn Gemeinderatsmitglieder setzen sich parteiübergreifend dafür ein, den im Gemeinderat 2019 einstimmig entschiedenen und geplanten Kindergartenbau umzusetzen: Stefan Joachimsthaler, Erster Bürgermeister (CSU); MdL Hans Friedl (FW), Zweiter Bürgermeister; Florian Naßl (DgBH), Dritter Bürgermeister; Walter Herz, Sozialreferent Jugend-Familie-Senioren; Erich Heinz, Referent Feuerwehr u. Katastrophenschutz; Jakob Kiemer, Referent für Vereine; Thomas Muderlak, Finanzreferent (alle CSU); Hans Ludwig, Referent für Landwirtschaft; Karl Wörl, Referent für gemeindliche Immobilien (beide DgBH) sowie Hubert Winkler, Verkehrsreferent (SPD).
Das Bürgerbegehren fordert, den Schulsportplatz grundsätzlich nicht zu bebauen. Somit würde der Bau des neuen Kinderhauses im bereits laufenden
Bauvergabeverfahren verhindert werden. Die Gemeinde ist mit einem beständig zunehmenden Platzbedarf im Kindergarten konfrontiert und gesetzlich verpflichtet, ausreichend Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung zu stellen. Dieser Verpflichtung kann die Gemeinde aktuell schon nicht mehr nachkommen. Schon heute wird ein Teil der Kinder nur notdürftig und in teuren Containeranlagen untergebracht. Viele andere werden im Privatfahrzeug oder mittels des Gemeindebuses, dem „Gitti-Bus”, jeden Morgen nach Biburg gefahren. Aber auch hier platzt der Kindergarten aus allen Nähten. Die Zahlen für das Jahr 2022/2023 lassen für Alling erwarten, dass wahrscheinlich eine fünfte Gruppe eröffnet werden müsste, deren räumliche Unterbringen aktuell aber völlig offen wäre. Viele Allinger Kinder könnten somit zukünftig nicht mehr in Alling betreut werden und müssten - wenn sie dort überhaupt einen Platz finden - auf Nachbargemeinden ausweichen. Keinen Betreuungsplatz vor Ort zu haben, ist für junge Familien in der heutigen Zeit aber nicht praktikabel.
Das geplante Kinderhaus am Standort Schulsportplatz halbiert die jetzt vorhandene Rasenfläche. Auf der verbleibenden Fläche findet ein ganzes vollwertiges E-Jugend Fußballfeld seinen Platz und ist für die derzeitige Nutzung durch die Schule, den TSV sowie als Freizeitstätte und Bolzplatz absolut ausreichend. Der Hartplatz bleibt sogar komplett erhalten. „Somit stellt die aktuelle Planung einen ausgewogenen und guten Flächenkompromiss für die Zukunft aller unserer Kinder dar”, so der Erste Bürgermeister.
Die Ausgaben für die bisherige Planung, rund 724.000 Euro, sowie ein Großteil der bereits genehmigten Fördermittel in Höhe von insgesamt zirka 3,2 Millionen Euro wären verloren, wenn die Baumaßnahmen nicht in diesem Jahr starten. Berechnungen haben ergeben, dass - wie von den Gegnern des Kinderhauses gefordert - ein kleinerer Ersatzbau mit Neuplanung und Grundstückskosten an anderer Stelle die Gemeinde etwa 7 Millionen Euro anstatt der aktuell geplanten 4,5 Millionen Euro Eigenmittel kosten würde. Mit der vorliegenden Planung wird die Kinderbetreuung in Alling von der Krippe bis zum Abschluss der Grundschule an einem zentralen Ort angeboten. Der Bürgermeister und die Verwaltung werden zeitnah zu Bürgerinformationsveranstaltungen in Alling und Biburg einladen.