Kisten voller Konserven, Babynahrung und Verbandsmaterial: Die Akademie für Politische Bildung hat einen Hilfstransporter für die Menschen in der Ukraine gepackt. Von Tutzing ist er unterwegs an die rumänisch-ukrainische Grenze, wo der Vater einer Akademie-Mitarbeiterin die Hilfsgüter übernehmen wird. Er ist Bürgermeister einer Gemeinde in der Karpatenukraine. Gemeinsam mit seiner Tochter wird er die Lieferung zu Hause an Geflüchtete verteilen. Die Erste-Hilfe-Ausrüstung soll an das ukrainische Militär weitergeleitet werden.
Das Dorf grenzt an Rumänien und ist selbst von den Kriegshandlungen in der Ukraine nicht betroffen. Allerdings treffen bei den 6.700 Einwohnerinnen und Einwohnern seit Wochen kaum noch Lieferungen von Lebensmitteln und Hygieneprodukten ein – dafür aber umso mehr Geflüchtete aus anderen Teilen des Landes. Diesen Menschen fehlt es an fast allem.
Da sich die meisten Hilfstransporte auf andere Regionen der Ukraine konzentrieren, hat die Akademie für Politische Bildung beschlossen, die Menschen in Transkarpatien direkt zu unterstützen. „Unsere Kollegin hat mir beim Mittagessen in der Akademie erzählt, dass es in ihrem Heimatort fast nichts mehr zu kaufen gibt. Das hat mir keine Ruhe gelassen. Ich weiß, dass unsere Lieferung nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein kann. Aber wir wissen auch, dass selbst das Wenige sehnlichst erwartet wird“, sagt Direktorin Ursula Münch. Sie und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie legten Spenden zusammen, orderten Lebensmittel, Babynahrung, Hygieneprodukte und Verbandsmaterial und erhielten vom Unternehmen Sixt Unterstützung bei der Miete eines Transporters. Den fahren die Mitarbeiter Steffen Lehmann und Christoph Glasbrenner sowie Mitarbeiterin Iryna Bielefeld, die in der Karpatenukraine aufgewachsen ist, nun zum Treffpunkt in Rumänien.
Die Akademie für Politische Bildung in Tutzing am Starnberger See ist ein interdisziplinäres Forum für Wissenschaft, Politik und Bildungsarbeit, ein Zentrum für politische Bildung sowie eine Forschungseinrichtung. Sie befasst sich mit aktuellen und grundsätzlichen Themen der nationalen und internationalen Politik, Verfassungspolitik, gesellschaftlichen Entwicklungen, Zeitgeschichte und politischer Philosophie. Vom Bayerischen Landtag 1957 als Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet, fördert sie politische Bildung überparteilich. Sie ist eine einzigartige Institution in der deutschen Bildungslandschaft. Direktorin ist die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Ursula Münch.