Der Fotograf Kirill Golovchenko zeigt in seinen Bildern Unerforschtes und Unentdecktes aus Osteuropa. Er folgt dabei nicht einem Genre, sondern konzentriert sich auf die eigentliche Situation. Er will einen Moment im Bild festhalten, bestehend aus einer Vielzahl von Farben, Orten, Werten und Figuren, verbunden mit dem Wunsch, schwer fassbare Zeichen der Vergangenheit in das Hier und Heute zu fangen.
Sein Interesse gilt dem Alltag und liegt in der „Gleichzeitigen Ungleichzeitigkeit” des Geschehens in der Gesellschaft, wodurch „gebrochene” Bilder entstehen. Solche unperfekten und gegensätzlichen Motive zu erkennen und aufzunehmen, sieht der Künstler als seine Aufgabe.
Kirill Golovchenko, der 1974 in Odessa geboren wurde, studierte an der Hochschule Darmstadt Fotografie und Design. Für seine künstlerische Arbeit hat er bereits mehrere Preise erhalten. Seine Fotografien wurden weltweit gezeigt und befinden sich in internationalen Sammlungen, u.a. im Museum Folkwang in Essen und im Fotomuseum Winterthur in der Schweiz. Seit Kriegsbeginn in der Ukraine hilft der Fotograf gemeinsam mit seiner Ehefrau ehrenamtlich ukrainischen Flüchtlingen in Deutschland. Außerdem arbeitet er in einer Flüchtlingsunterkunft und ist dort für 200 Menschen zuständig.
Gemeinsam mit Kurator Stefan-Maria Mittendorf und in Kooperation mit dem Generalkonsulat der Ukraine in München stellt Kirill Golovchenko nun eine Benefiz-Ausstellung im Flöz des Ebenböckhauses (Ebenböckstr. 11) auf die Beine. Ausgestellt werden ausgewählte Motive aus seiner Fotoserie „7KM Feld der Wunder“ als Edition in einer 50er Auflage (signiert und nummeriert) im Format 30x45 cm. Die Vernissage findet am Dienstag, 27. September, von 19 bis 22 Uhr statt. Die Ausstellung ist anschließend am 28. und 29. September von 16 bis 20 Uhr zu sehen.
Mit dem Verkauf der Fotografien will Kirill Golovchenko Gutes tun für vom russischen Angriffskrieg in der Ukraine betroffene Menschen. Vom Erlös jeden Bildes werden 50 Prozent gespendet. Das Geld wird für humanitäre Hilfe in Charkiw an Serhij Zhadan übergeben, dem aktuellen Preisträger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels.