Haus der Geborgenheit


Von Patrizia Steipe [pst] (patrizia.steipe@online.de, pst)
Applaus für das neue Hospiz- und Frauenhaus spenden v.l.: Landtagsabgeordneter Benjamin Miskowitsch, Stellvertretender Starnberger Landrat Matthias Vilsmayer, Stellvertretende Fürstenfeldbrucker Landrätin Martina Drechsel, Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Oberbürgermeister Andreas Haas. (Foto: pst)
Applaus für das neue Hospiz- und Frauenhaus spenden v.l.: Landtagsabgeordneter Benjamin Miskowitsch, Stellvertretender Starnberger Landrat Matthias Vilsmayer, Stellvertretende Fürstenfeldbrucker Landrätin Martina Drechsel, Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Oberbürgermeister Andreas Haas. (Foto: pst)
Applaus für das neue Hospiz- und Frauenhaus spenden v.l.: Landtagsabgeordneter Benjamin Miskowitsch, Stellvertretender Starnberger Landrat Matthias Vilsmayer, Stellvertretende Fürstenfeldbrucker Landrätin Martina Drechsel, Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Oberbürgermeister Andreas Haas. (Foto: pst)
Applaus für das neue Hospiz- und Frauenhaus spenden v.l.: Landtagsabgeordneter Benjamin Miskowitsch, Stellvertretender Starnberger Landrat Matthias Vilsmayer, Stellvertretende Fürstenfeldbrucker Landrätin Martina Drechsel, Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Oberbürgermeister Andreas Haas. (Foto: pst)
Applaus für das neue Hospiz- und Frauenhaus spenden v.l.: Landtagsabgeordneter Benjamin Miskowitsch, Stellvertretender Starnberger Landrat Matthias Vilsmayer, Stellvertretende Fürstenfeldbrucker Landrätin Martina Drechsel, Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Oberbürgermeister Andreas Haas. (Foto: pst)

Die Tiefgarage als „Location” für ein Einweihungsfest ist ungewöhnlich. Doch da das neue Hospiz und das Frauenhaus im „nackerten Zustand“, also unmöbliert, wie es Bauherr und Stiftungsvorstand der Germeringer Sozialstiftung Christian Ganslmeier bezeichnet hatte, übergeben wurde, war die weiträumige Garage perfekt.
Bevor die ersten Bewohner Mitte Juni die Räume beziehen können, werden sie von ihren neuen Mietern, der Hospiz Germering gGmbH und dem Verein „Frauen helfen Frauen“ eingerichtet und die Restarbeiten auf der Baustelle beendet.
Es gleiche einem Wunder und entlockte den Ehrengästen ungläubiges Staunen als sie hörten, dass das Gebäude trotz Lieferschwierigkeiten und Krankheitsausfällen während der Pandemie nur sechs Wochen später als geplant übergeben werden konnte und dass der Kostenrahmen von 10,4 Millionen Euro eingehalten wurde. Damit dies gelang, schaute Ganslmeier täglich auf der Baustelle nach dem Rechten und lieferte jede Woche Zustandsberichte an die beteiligten Unternehmen.
Als „echtes Vorbild“ bezeichnete Landtagspräsidentin Ilse Aigner die Einrichtung in ihrem Festvortrag. Das nach dem Stifterehepaar „Max- und Gabriele-Strobl“ benannte Haus sei ein „Schutzraum für die Schwächsten, ein Hort der Behütetheit“. Der Standort mitten in Germering zeige, dass hier „nicht die Augen verschlossen werden vom Leid der Mitbürger“. Im vergangenen Jahr hatte Aigner die Germeringer Sozialstiftung mit dem Bürgerpreis des bayerischen Landtags ausgezeichnet.

„Gäste und nicht Patienten”

Stellvertretende Landrätin Martina Drechsler freute sich darüber, dass das alte Frauenhaus nun durch den Neubau ersetzt werde. Altbürgermeister Peter Braun, Vorstand des Hospizvereins, erinnerte an die Anfänge des Hospizprojekts. Viel Überzeugungsarbeit musste geleistet werden, um Krankenkassen und Behörden von der Notwendigkeit der Baumaßnahme auf der unbebauten 2.000 Quadratmeter großen Wiese in der Unteren Bahnhofstraße zu überzeugen. Und dann klärte er noch auf: „Hospizbewohner sind Gäste und nicht Patienten“.
„Noch sind die Räume leer“, erklärte Sina Muscholl, Geschäftsführerin der Hospiz Germering gGmbH. Man könne aber bereits erahnen, wie schön und behaglich sie sein werden. „Zum Leben gehört Sterben. Gerne verdrängen wir diese Tatsache“, betonte Oberbürgermeister Andreas Haas. Seinen Respekt sprach er den Frauen aus, die den „schwersten ersten Schritt“ unternommen hätten, wenn sie ihren gewalttätigen Partner verlassen und Schutz im Frauenhaus suchten.
Anja Blobner, Geschäftsführerin des Vereins „Frauen helfen Frauen FFB“, stellte das Konzept des Frauenhauses vor. „Bisher durften die Frauen nichts über ihren Aufenthaltsort preisgeben“. Damit ist es jetzt vorbei. „Gewalt und Tod werden nicht an den Rand geschoben und tabuisiert“. Trotz der Offenheit ist durch ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept mit Videoüberwachung, Eingangsschleuse, Kooperation mit der Polizei und Verbindung zu einem Sicherheitsdienst für die Sicherheit der Bewohnerinnen gesorgt.
Den kirchlichen Segen spendeten Pfarrer Andreas Jaster und sein evangelischer Kollege Pfarrer Michael Lorenz. Danach gab es die Gelegenheit für die Gäste, sich die neuen Räume anzusehen.

north