Der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) bittet die Landeshauptstadt München, für die Aufstellung einer öffentlichen Toilette am Oertelplatz zu sorgen. In einem einstimmig vom Gremium beschlossenen Antrag, den die Grünen-Fraktion eingebracht hatte, wird darauf hingewiesen, dass es zum Beispiel im Bereich der Fahrradständer nach Urin rieche.
Der Ortelplatz sei ein zentraler Umsteigepunkt im ÖPNV. „Hier kommen Menschen an, die schon länger unterwegs waren und dann beim Umsteigen noch längere Wartezeiten zu überbrücken haben”, heißt es in dem Antrag. Und weiter: „Es besteht, das Problem, dass Menschen am Oertelplatz ihre Notdurft wie im Mittelalter in dem Grünvernetzungsstreifen, in dunklen Ecken oder an anderen ungeeigneten Plätzen verrichten. Dies ist in einer zivilisierten Gesellschaft unerträglich.”
BA-Vorsitzender Pascal Fuckerieder wies zwar darauf hin, dass der Stadtrat bereits 2019 beschlossen habe, dass in der Nähe von Einkaufszentren, wozu auch das EVERS zählt, keine öffentlichen Toiletten aufgestellt werden sollen, da es dort ja Kundentoiletten gebe. Stadträtin Heike Kainz, die bei der Sitzung zugegen war, gab aber - wie auch einige BA-Mitglieder - zu bedenken, dass diese Kundentoiletten auch dann zugänglich sein müssten, wenn das Zentrum geschlossen sei. „Sonst macht es keinen Sinn”, sagte sie. Falk Lamkewitz erklärte zudem, die Kundentoilette im ersten Stock des EVERS sei sowieso nur Ortskundigen bekannt.
Im Vorfeld der Sitzung hatte sich auch der Unterausschuss mit dem Problem befasst und regte ergänzend an, ob nicht die kleine, recht unauffällige Toilette, die den Busfahrern am Oertelplatz zur Verfügung steht, entsprechend erweitert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könnte. Insgesamt geht die Tendenz beim Bezirksausschuss aber hin zu einer modernen, selbstreinigenden Toilettenanlage, wie es in München bereits einige gibt - zum Beispiel an der Floßlände oder im Hirschgarten.