Veröffentlicht am 26.12.2022 11:03

„Die Trauer ganz bewusst zulassen“


Von Simone Bauer
Gedenken an die verstorbenen Kinder: Die Nachsorgeeinrichtung KONA organisiert regelmäßig Gedenkgottesdienste für die Familien. (Foto: IKKK)
Gedenken an die verstorbenen Kinder: Die Nachsorgeeinrichtung KONA organisiert regelmäßig Gedenkgottesdienste für die Familien. (Foto: IKKK)
Gedenken an die verstorbenen Kinder: Die Nachsorgeeinrichtung KONA organisiert regelmäßig Gedenkgottesdienste für die Familien. (Foto: IKKK)
Gedenken an die verstorbenen Kinder: Die Nachsorgeeinrichtung KONA organisiert regelmäßig Gedenkgottesdienste für die Familien. (Foto: IKKK)
Gedenken an die verstorbenen Kinder: Die Nachsorgeeinrichtung KONA organisiert regelmäßig Gedenkgottesdienste für die Familien. (Foto: IKKK)

Den Tod des eigenen Kindes zu verkraften, ist für Eltern kaum möglich. „Unser Markus ist 2018 im Alter von sieben Jahren verstorben“, erzählt Maria Bacher. „Wir sind als Familie in ein riesiges Loch gefallen, aus dem wir phasenweise nicht einmal ansatzweise wussten, wie und ob wir überhaupt jemals wieder herauskommen.“ Maria Bacher hat sich gemeinsam mit ihrem Mann Alfons und ihrer Tochter Annalena, der Zwillingsschwester von Markus, Hilfe in der „Koordinationsstelle psychosoziale Nachsorge für Familien mit an Krebs erkrankten Kindern“ (KONA), die von der „Initiative krebskranke Kinder München e.V.“ ins Leben gerufen wurde, gesucht.

„Ich bin sehr
dankbar”

„Ich bin sehr dankbar dafür, dass es hier jemanden gab, der für unsere Situation absolutes Verständnis hatte“, sagt Maria Bacher. „Wir sind bereits drei Monate nach Markus‘ Tod mit zum Begegnungswochenende gefahren, das einmal im Jahr angeboten wird. Ich konnte mir zu Beginn gar nicht vorstellen, wie Familien es überhaupt schaffen können, den Tod eines Kindes zu verarbeiten. Aber der Austausch untereinander war enorm wichtig, bewegend, extrem emotional und hat uns in unserer Trauer geholfen.“

„Ausreichend
Zeit nehmen”

Ulla Baier-Schröder, die die Trauerbegleitung bei KONA betreut, weiß, wie wichtig es ist, sich ausreichend Zeit für die Trauer zu nehmen. „Der Weg zurück in den Alltag ist schwierig und dauert sehr, sehr lange“, betont die Sozialpädagogin. „Die Familien erhalten bei uns eine individuelle Begleitung durch die Trauer. Es geht - vereinfacht gesagt – darum, die Wegsteine zu erkennen, die es auf dem Trauerweg gibt, um sich die Erinnerung in den Herzen zu bewahren und wieder zurück ins Leben zu finden.“
Maria Bacher sieht sich selbst auf einem guten Weg. „Es ist wichtig, die Trauer ganz bewusst zuzulassen. Mir war schnell klar, dass ich mir alle Hilfe nehmen werde, die ich bekommen kann.“ Natürlich gebe es nach wie vor schwierige Tage, „doch insgesamt denke ich an Markus mit einem Lächeln im Gesicht. Ich bin stolz darauf, dass er zum Beispiel täglich noch am Esstisch bei uns dabei ist.“

Mehr wissen und helfen

Wer mehr über die Initiative erfahren möchte, findet Infos im Netz sowie unter Tel. (089) 9545 92480.

Spenden sind willkommen unter diesem Spendenkonto:
Initiative krebskranke Kinder München e.V.
HypoVereinsbank München
IBAN: DE 83 700 202 700 002 440 040

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