„Meine Werke sind wie Kinder, so nahe, ein Teil von mir”, wiegelte Anneliese Ruppersberg ab, wenn man sie zu überzeugen versuchte, ihre Bilder doch einmal einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zu Lebzeiten der Künstlerin ist es deshalb auch nie zu einer Ausstellung gekommen. Vor etwa einem halben Jahr ist Anneliese Ruppersberg gestorben und ihren Kindern und Enkelkindern ist es wichtig, ihre Mutter und Großmutter, die sich für die Belange ihrer Gemeinde sehr einsetzte, durch eine posthume Ausstellung im Rathaus Gilching zu ehren. Bis zum 2. Juni ist eine kleine Auswahl ihrer Werke - Ölbilder, Aquarelle sowie Zeichnungen mit Tusche und Pastellkreide - in einem Flur im Erdgeschoss der Gemeindeverwaltung zu sehen.
Anneliese Ruppersberg war keine professionelle Malerin, doch das künstlerische Gestalten begleitete seit ihrer frühen Jugend. 1936 in Danzig geboren erlebte sie mit ihrer Familie Weltkrieg und Flucht. Als junge Frau zog sie mit einer Freundin nach München, arbeitete zuerst als Modeverkäuferin und ließ sich dann zur Hörgeräte-Fachfrau ausbilden. Bereits aus jenen Tagen gibt es Ölmalereien, Skizzen mit Bleistift und Tusche, aber auch verzierte Gläser und Spiegel.
1964 heiratete Anneliese Ruppersberg, 1969 zog sie mit ihrem Mann nach Gilching. Als junge Ehefrau und Mutter beschränkte sich ihre Kreativität einige Jahre auf das Bemalen von Babymöbeln und auf Buntstiftmalereien in den Fotoalben, die sie für ihre beiden Kinder anlegte. Später aber besuchte sie einen Malkurs an der Volkshochschule Gilching „und arbeitete voll Enthusiasmus mittels verschiedenster Techniken”, schreibt ihre Tochter Sonja Ruppersberg. „Ihre Lieblingsmotive waren Landschaften, Blumen, die Natur an und für sich.”
Ihre Bilder können zu den üblichen Rathausöffnungszeiten besichtigt werden.