„Alles andere als optimal“ und „äußerst unbefriedigend“ findet man im Bezirksausschuss Laim (BA 25) die Erklärung des Mobilitätsreferats (MOR) zur Radwegführung in der Elsenheimerstraße. Nach wie vor führen hier bauliche Radwege und zusätzlich sogenannte Fahrradschutzstreifen entlang der motorisierten Fahrbahn. Diese doppelte Radwegführung irritiert Radfahrer, Autofahrer wie auch Fußgänger gleichermaßen – zumindest, wenn man den Bürgerbeschwerden folgt, die seit Jahren im BA eintreffen. Laut MOR soll sich an dieser Regelung aber vorerst nichts ändern.
Im Frühjahr 2015 startete in der Elsenheimerstraße ein Pilotversuch, wonach zusätzlich zu den bestehenden baulichen Fahrradwegen, weitere Radl-Bahnen abmarkiert wurden. Diese sogenannten „Schutzstreifen“ wurden gezogen, um die Radler in den fließenden Verkehr zu integrieren und zugleich zu verhindern, dass sie durch den motorisierten Verkehr an den Rand gedrängt werden. Diese „duale Führung“ sollte ursprünglich dabei helfen herauszufinden, welche Rad-Trasse sich besser eignet. Von Anfang an aber veranlasste diese doppelte Radwegführung viele Stadtteilbewohner zur Beschwerde, sowohl per Bürgerpost an den Bezirksausschuss Laim (A 25) oder in Form von Anträge im Rahmen der jährlichen Bürgerversammlung. Und auch der BA selbst richtete Anträge an die Stadtverwaltung und bat immer wieder darum, man möge sich für eine Variante entscheiden. Nun erklärt das MOR bezugnehmend auf den zuletzt im Sommer 2022 vom BA eingereichten Antrag in der Sache: Politik und Verwaltung hätten in den vergangene Jahren die Radinfrastruktur in der Elsenheimerstraße immer wieder intensiv betrachtet und auf Verbesserungsmöglichkeiten untersucht. „Der heute existierende Radschutzstreifen ist Ergebnis einer solchen Verbesserungsmaßnahme gewesen.“
Da der bauliche Radweg nicht mehr den heutigen Mindestanforderungen entspricht, habe man die Benutzungspflicht dafür aufheben müssen. Radfahrer durften damit wählen, ob sie lieber auf dem baulichen Radweg oder auf der Fahrbahn fahren. Da der Verkehr aber dort so stark ist, musste man eigenen Schutzstreifen einrichten. „Die Kombination von nicht benutzungspflichtigem Radweg und Schutzstreifen ermöglichen dem sogenannten „Berufsfahrer“ ein schnelles Vorankommen auf der Fahrbahn. Ältere Verkehrsteilnehmer, Schüler oder aber Radfahrer, die eine Radwegnutzung bevorzugen, werden nicht zur Fahrbahnbenutzung gezwungen“, heißt es im Schreiben des MOR an den BA. Die polizeiliche Unfallstatistik zeige, dass sich diese Lösung mit zwei Fahrbahnen bewähre. Einzig bei der Ausfahrt des Supermarktes sei es zu mehreren Unfällen mit Beteiligung von Radfahrern gekommen, räumt das MOR ein. „Dort ist bereits von innen ein großes Zeichen „Stopp“ aufgehängt, ergänzend wurde nun noch eine Rotfärbung des baulichen Radwegs angeordnet und in Auftrag gegeben“, heißt es vom MOR weiter. Eine flächige Rotfärbung aber, wie sie vom BA u.a. gewünscht war, lehnt die Behörde ab. Der Grund: Es solle kein Gewöhnungseffekt eintreten, sondern mit der punktuellen Rotmarkierung gezielt auf die Ausfahrt mit erhöhtem Gefahrenpotential aufmerksam gemacht werden.
Im BA will man diese Antwort der Behörde nicht wortlos hinnehmen und richtet erneut ein Schreiben ans MOR. Indes gibt die Behörde zumindest langfristig Aussicht auf Veränderung für die Elsenheimerstraße: Der Bereich sei bereits überplant und werde in den kommenden Jahren baulich verändert.