Veröffentlicht am 07.08.2023 09:00

„Mit Respekt behandeln“

Waldbegehung auf dem so genannten Antennenfeld in Krailling. Verwaltung, Gemeinderäte und Umweltschützer ließen sich von Forstvertretern den Zustand des Waldes erklären. (Foto: Ulrike Seiffert)
Waldbegehung auf dem so genannten Antennenfeld in Krailling. Verwaltung, Gemeinderäte und Umweltschützer ließen sich von Forstvertretern den Zustand des Waldes erklären. (Foto: Ulrike Seiffert)
Waldbegehung auf dem so genannten Antennenfeld in Krailling. Verwaltung, Gemeinderäte und Umweltschützer ließen sich von Forstvertretern den Zustand des Waldes erklären. (Foto: Ulrike Seiffert)
Waldbegehung auf dem so genannten Antennenfeld in Krailling. Verwaltung, Gemeinderäte und Umweltschützer ließen sich von Forstvertretern den Zustand des Waldes erklären. (Foto: Ulrike Seiffert)
Waldbegehung auf dem so genannten Antennenfeld in Krailling. Verwaltung, Gemeinderäte und Umweltschützer ließen sich von Forstvertretern den Zustand des Waldes erklären. (Foto: Ulrike Seiffert)

Rund 22 Hektar Wald hat die Gemeinde Krailling zwischen Bauhof, dem Gewerbegebiet Kraillinger Innovationsmeile (KIM) und der Autobahn. Das Gebiet mit wechselvoller Geschichte wurde Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre in drei Schritten gekauft und besteht aus dem Pionierübungsgelände, dem Tanklager und dem so genannten Antennenfeld, auf dem der BND nach dem Krieg insgesamt vier Antennen unterhielt. Nun soll rund ein Drittel des Waldes, nämlich der ans KIM angrenzende Großteil des Antennenfelds, möglicherweise für die Erweiterung des Gewerbegebiets genutzt werden.

Damit könnten sieben Hektar Wald fallen. Die schwierige Entscheidung will der Gemeinderat mit einem Ratsbegehren am 8. Oktober den Bürgern vorlegen. Schon jetzt organisierte die Verwaltung eine Begehung für Gemeinderäte, Umweltschützer und Forstmitarbeiter. „Es ist eine Riesengeschichte, die wir mit Respekt behandeln wollen“, meinte Bürgermeister Rudolph Haux. Gewerbe sei wichtig, die Entwicklung der Flächen diene auch der Expansion der ansässigen Firmen, argumentierte er und verwies auf große Bauvorhaben, wie die Sanierung der Grundschule, die mit dem derzeit leeren Gemeindesäckel nicht zu stemmen sei.

Ökologischer Musterwald

Zur Besichtigung kam auch Franz Jäger von der Bayerischen Forstverwaltung. Die fragliche Fläche von sieben Hektar könne kaum auf den übrigen Waldflächen ausgeglichen werden, betonte er. „Dieser restliche Wald ist ökologisch sehr hochwertig und kaum aufwertbar. Wir haben hier einen perfekten Naturwald.“ Auch Bundesförster Christoph Jäger bestätigte dies. „Ich war vor dem Verkauf des Waldes an die Gemeinde hier zuständig und kenne mich ganz gut aus“, sagte er. „Der Wald hier ist in einem sehr guten Zustand.“

Vor dem Ratsbegehren am 8. Oktober wird die Gemeinde noch zwei Bürgertermine anbieten, bei dem Informationen eingeholt werden können und mit Fachleuten diskutiert werden kann. Der erste Termin ist am 18. September von 16 bis 19 Uhr, der zweite am 23. September von 10 bis 15 Uhr. An beiden Terminen sind organisierte, stündliche Fahrten mit einem Kleinbus vom Paulhan-Platz ins Waldstück möglich. Am Paulhan-Platz selbst werden Diskussionsstände aufgebaut sein. Die weitere Information und Anmeldung zu den Busfahrten sind über die Homepage der Gemeinde möglich.

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