Mehr Trinkwasserbrunnen bzw. Trinkwasserspender, die kostenlosen Zugang zu frischem Trinkwasser ermöglichen, das wünschen sich Bürger in der ganzen Stadt. 2018 entschied der Bauausschuss im Stadtrat, 44 Zierbrunnen daraufhin prüfen zu lassen, ob sie als Trinkwasserbrunnen geeignet wären. Aber auch neue Trinkwasserspender sollen entstehen. Im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg wurden stadtweit die meisten Trinkwasserbrunnen gefordert. Einige bestehende Brunnen, wie etwa der Gänsebrunnen am Winthirplatz wurden heuer bereits zu Trinkwasserbrunnen umfunktionalisiert. Els neue Brunnen sind in Planung.
Das Baureferat hat die betroffenen 15 Bezirksausschüsse, in denen sich die 44 grundsätzlich
als Trinkbrunnen geeigneten, bestehenden Frischwasserbrunnen befinden, befragt. Die BAs meldeten zurück, dass sich 32 der 44 Bestandsbrunnen auch tatsächlich als Trinkbrunnen eignen würden. In Neuhausen-Nymphenburg sind diese: der Bertschbrunnen (Nymphenburger Straße / Waisenhausstraße), der Steintrog-Brunnen (Nymphenburger Schloss), der Holztrog-Brunnen (Nymphenburger Schloss), der „Knabe auf Waller“ (Wendl-Dietrich- / Bolivarstraße) und der Gänsebrunnen am Winthirplatz. Seit Beginn der Brunnensaison 2023 werden diese Brunnen nun als Trinkbrunnen zur Verfügung gestellt. Zuvor wurden die erforderlichen Reinigungszyklen und regelmäßigen Wasserbeprobungen organisiert und beauftragt und die Brunnenanlagen mit einer entsprechenden Beschilderung versehen.
Doch nicht nur Bestandsbrunnen sollen künftig Trinkwasser spenden. Zahlreiche BAs haben beantragt, dass zusätzliche, neue Trinkbrunnen entstehen. „Insgesamt liegen dem Baureferat bereits Wünsche nach 79 neuen Trinkbrunnen vor“, heißt es in der Beschlussvorlage aus dem Baureferat. Nicht zuletzt aufgrund des voranschreitenden Klimawandels und damit einhergehend einer weiteren Zunahme von sehr belastenden heißen Tagen und Hitzewellen sei aber davon auszugehen, dass der Bedarf sogar auf rund 100 neue Trinkwasserbrunnen steigt. Elf Brunnen fordert alleine schon der BA Neuhausen-Nymphenburg.
Gewünscht sind Trinkwasserspender am Albrechthof, an der Gerner Brücke, am Hirschgarten, an der Kapschstraße, am Leonrodplatz, an der Nymphenburger Straße 171, am Romanplatz, am Rotkreuzplatz, am Seniorentreff Neuhausen, am U-Bahnhof Gern sowie am U-Bahnhof Westfriedhof.
Für die Errichtung eines neuen Trinkbrunnens seien die Kosten abhängig von den örtlichen
Gegebenheiten, erklärt das Baureferat. „Dabei ist relevant, wie weit die nächsten Kanal- sowie Wasser- und Elektroleitungen für einen Anschluss entfernt sind bzw. ob Versickerungseinrichtungen standortnah realisiert werden können.“ Die notwendigen Kosten für die Realisierung der Erschließung, Beschaffung, Montage und den Anschluss eines neuen Trinkbrunnens liegen laut Behörde nach aktuellen Erkenntnissen zwischen 60.000 und 100.000 Euro. Danach folgen Kosten für Betrieb und Unterhalt der Trinkbrunnen. Sobald das nötige Personal eingestellt sei, könnten die ersten neuen Trinkbrunnen errichtet werden und zeitnah die Ausrüstung von 34 WC-Anlagen im öffentlichen Raum mit Trinkbrunnen erfolgen, erklärt das Baureferat. In den kommenden Jahren könnten dann jährlich bis zu 15 neue Trinkbrunnen errichtet und betrieben werden, die entsprechenden Sachmittel will die Behörde zum Eckdatenverfahren 2025 anmelden.