Eine Ausbildung im Handwerk, der Industrie oder einem Dienstleistungsberuf wie der Hotellerie? Karriere in der Wirtschaft oder in der Wissenschaft? Noch nie standen jungen Menschen so viele unterschiedliche Berufswege offen wie heute. Damit möglichst alle Schüler einen Beruf finden, der zu ihren Fähigkeiten passt, unterstützen viele Schulen die Berufsorientierung weit über das Pflichtprogramm hinaus. An der Joseph-von-Fraunhofer-Schule (Staatliche Realschule München II) gibt es ein Konzept, das die Jahrgangsstufen fünf bis zehn und Angebote wie eine Projektwoche für Alltagskompetenzen, virtuelle Werkstattbesuche und Praktika umfasst. Für ihren Einsatz hat die Schule die Auszeichnung mit dem Berufswahl-Siegel bekommen – als eine von 44 Schulen in fünf bayerischen Regierungsbezirken in diesem Jahr.
Mit dem Berufswahl-Siegel werden Schulen ausgezeichnet, deren Maßnahmen und Angebote innerhalb der Beruflichen Orientierung von außergewöhnlicher Qualität sind“, erklärt der bayerische Kultusminister Dr. Michael Piazolo. „Davon profitieren nicht nur unsere Schülerinnen und Schüler, sondern auch die bayerischen Unternehmen, die in Zeiten eines vorherrschenden Fachkräftemangels besonders auf Auszubildende und Arbeitskräfte angewiesen sind. Ich möchte der Joseph-von-Fraunhofer-Schule und allen weiteren zertifizierten Schulen herzlich gratulieren und mich auf diesem Wege auch für deren tolles Engagement bedanken.“ Mit Oberbayern ist in diesem Jahr der fünfte Regierungsbezirk hinzugekommen, in dem Schulen in Bayern mit dem Berufswahl-Siegel ausgezeichnet werden.
Berufliche Orientierung findet in der Fraunhofer-Realschule sowohl innerhalb des Unterrichts als auch in außerschulischen Aktivitäten statt. Das Angebot reicht von der Teilnahme am Girls' und Boys' Day über Schulwerkstatt-Handwerkstage und Betriebspraktika bis hin zu einer Projektwoche zum Thema Alltagskompetenzen. „Unsere besonders praxisnahe berufliche Orientierung bringt durch eine gelebte Vernetzung wertvolle Chancen für einen erfolgreichen Start in die Arbeitswelt“, erläutert Schulleiterin Lydia Edenhofer. „Unsere Schülerinnen und Schüler werden zukunftsorientiert und systematisch mithilfe des schuleigenen Curriculums von der fünften bis zur zehnten Jahrgangsstufe strukturiert begleitet und durch vielfältige Kooperationen mit mehr als 270 Partnerinnen und Partnern unterstützt.“
Auch eine Online-Veranstaltung für die Sorgeberechtigten und ein Klassenelternabend in der Klasse acht gehören zum Konzept der Joseph-von-Fraunhofer-Schule. In den höheren Klassenstufen findet ganzjährig eine individuelle Betreuung der Schülerinnen und Schüler durch eine Mitarbeiterin der Agentur für Arbeit statt. Kompetenzen wie das Verfassen einer Bewerbung, das Führen eines Bewerbungsgesprächs und Basic Business Englisch werden in den verschiedenen Unterrichtsfächern vermittelt. Für ihre besonders innovativen und kreativen Ansätze zur Bewältigung der Corona-Beeinträchtigungen an Schulen in Bayern und ihr „All you can Meet. Eine Woche. Dein Bewerbungstraining“ hat die Schule im vergangenen Jahr eine Auszeichnung von Kultusminister Dr. Michael Piazolo erhalten.
„Um ihren Arbeitskräfte- und Fachkräftebedarf zu sichern, sind unsere Betriebe in Bayern auf gut qualifizierten, motivierten Nachwuchs angewiesen”, erläuterte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. „Indem wir praxisnahe Berufs- und Studienorientierung frühzeitig und fächerübergreifend im Unterricht verankern, helfen wir den Jugendlichen dabei, ihre Stärken und Interessen zu erkennen. Durch eine enge Verzahnung der Schulen mit den Betrieben erfahren die Schülerinnen und Schüler, wo der Arbeitsmarkt sie braucht. Genau hier setzen die Berufswahl-Siegel-Schulen mit ihren Angeboten und Projekten an.”
Das Berufswahl-Siegel in Bayern ist ein Projekt von „SchuleWirtschaft Bayer”n im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e.V., das 2016/17 gestartet ist. Langfristig will die Initiative Schulen dabei unterstützen, ihren Schülern eine ausgezeichnete Berufsorientierung zu bieten. So soll die Qualität der Berufsorientierung an den Schulen dauerhaft gesichert werden und immer weiter steigen.
Zu den Förderern des Projektes zählen neben dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus auch die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V., die Interessengemeinschaft Selbständiger, Unternehmer und freiberuflich Tätiger e.V. sowie das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e.V.