Nach zweimaliger Vertagung wird der Planungsausschuss am kommenden Mittwoch (11. Oktober) über die weitere Entwicklung des Landschaftsparks West beraten. Die weitläufigen Flächen dieses regionalen Grünzugs erstrecken sich über Teile von Pasing, Laim, Blumenau und Hadern und reichen bis über die Stadtgrenzen hinaus nach Gräfelfing. Nachdem der Stadtrat die Beschlussfassung über den Park Mitte Juni überraschend vertagt hatte, wuchsen die Befürchtungen, ein Teil der Parkflächen könne für eine Bebauung „abgezwackt” werden. Bürger zeigten sich alarmiert.
Nun könnte der Stadtrat aber entscheiden, „von Untersuchungen der Flächen als Siedlungsentwicklung abzusehen, um eine Fortschreibung der Konzeption des Landschaftsparks West zu ermöglichen”. Die städtischen Referate sollen dann den Auftrag erhalten, geeignete Flächen als Landschaftsschutzgebiete auszuweisen, Verhandlungen über in Privatbesitz befindliche Flächen aufzunehmen und die genauen Grenzen des Landschaftsparks exakt festzulegen - drei Jahrzehnte, nachdem der Stadtrat grundsätzlich für den Landschaftspark gestimmt hat.
Nach der „Juni-Überraschung” der Vertagung hatten CSU und die Bürgerinitiative Landschaftspark-West insbesondere von den Grünen verlangt, in Sachen Park Farbe zu bekennen. CSU-Stadtrat Winfried Kaum erinnerte damals daran, dass die Grünen 2021 für den uneingeschränkten Erhalt der Parkfläche gestimmt hatten. Er und MdL Josef Schmid fragten sich wie die BI, ob die Grünen weiter zu ihrem damaligen Beschluss stehen. Blieben sie wie die CSU bei ihrem Votum für den Park, wäre eine Bebauung vom Tisch.
„Der Schutz vor Bebauung ist von zentraler Bedeutung für die Zukunft des Landschaftsparks”, erklärte vor der nun anstehenden Stadtratssitzung die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste. „Wir freuen uns, einen großen Schritt zur Schaffung dieses Landschaftsparks zu machen, der für alle Münchner*innen und Münchner, aber natürlich besonders für die Anwohner*innen im Münchner Westen ein wunderbarer Ort der Erholung und Entspannung werden wird”, meinte Stadträtin Julia Post (Grüne). „Gerade Laim ist bisher nicht gut mit Grünflächen versorgt. Hier wird der Landschaftspark Abhilfe schaffen. Auch bedrohte Tierarten wie der Laubfrosch und die Feldlerche werden hier weiterhin einen Lebensraum finden, umso mehr als die Stadt intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen nach Möglichkeit ökologisch aufwerten will.”