Die aktuell veröffentlichte Abfallbilanz des Freistaates Bayern zeigt für das vergangene Jahr 2022 erstmals seit 2014 einen deutlichen Rückgang des Hausmüllaufkommens. Gegenüber dem Bilanzjahr 2021 fielen 2022 mit 462,6 kg Abfall pro Einwohner 44,3 kg weniger Haushaltsabfälle an. Bemerkenswert ist hier der Rückgang der Restmüllmenge, aber auch der Wertstoffe aus den Haushalten, wie Altpapier, Leichtverpackungen und Behälterglas. Dieser Rückgang kann teilweise im Zusammenhang mit veränderten Lebensgewohnheiten stehen, die von Lebenshaltungskosten und wirtschaftlicher Entwicklung beeinflusst werden. Zudem bewirken auch Maßnahmen zur Abfallvermeidung eine Mengenreduktion. Bei der deutlich verminderten Menge der Grüngut- und Bioabfälle haben beim Grüngut-Anteil stets auch die Witterungseinflüsse Auswirkungen auf die Menge.
Die jährlich erscheinende Abfallbilanz des Bayerischen Landesamtes für Umwelt gibt einen umfassenden Überblick der Entsorgungsstruktur in Bayern. Die Veröffentlichung zeigt auch mögliche Maßnahmen zur Abfallvermeidung, wie Reparaturbonus, Mehrwegzuschuss oder die Förderung der Eigenkompostierung auf. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass die vielseitigen Bemühungen zur Abfallreduktion Früchte tragen.
Als zweiten Schritt im Abfall-Dreiklang (Vermeidung – Verwertung – Beseitigung) zeigt die Abfallbilanz die Maßnahmen zur Abfallverwertung auf, denn Abfälle stellen wichtige Wertstoffe dar. Nur nicht mehr verwertbarer Abfall wird der thermischen Behandlung zugeführt oder auf Deponien beseitigt.