Nach dem Vorbild anderer Städte und Gemeinden bietet jetzt auch die Große Kreisstadt Germering den „Service freundlicher Städte“, nämlich die „Nette Toilette“ an. Den Antrag auf Einrichtung dieses Projektes hatte Stadträtin Michaela Radykewicz (Die Grünen) vor rund zwei Jahren gestellt: Bei ihrer Radltour um den Bodensee, hatte sie selbst erlebt, wie hilfreich und wichtig es ist, dass es „rund um den ganzen Bodensee ‚Nette Toiletten’ gibt“. Dies sei ein sehr guter Antrag gewesen, betonte Oberbürgermeister Peter Braun, ein gewisses Netz an öffentlichen Toiletten gehöre bei einer Stadt von der Größe Germerings einfach dazu. Offentliche Toiletten seien schon immer ein Thema gewesen und es sei ja bekannt, dass es bei einer immer älter werdenden Bevölkerung zunehmend wichtiger werde.
Aufgrund des Kostendrucks in den vergangenen Jahren habe es allerdings mit der Einrichtung neuer öffentlicher Toiletten in Germering nicht „so geklappt“, erklärte der Oberbürgermeister, die WCs am Waldfriedhof seien jetzt glücklicherweise saniert und durchgehend geöffnet, die Sanierung der sanitären Anlagen am Friedhof St. Martin werde kommen, jedoch die Einrichtung städtischer Toiletten am Bahnhof Germering erst angedacht – so biete das Projekt „Nette Toilette“ eine gewisse Entspannung der Situation.
Nachdem der Antrag vom Stadtrat angenommen worden war, nahm die Stadtverwaltung sofort die Arbeit auf: Gangolf Giljohann, vor wenigen Monaten in den Ruhestand getretener Leiter des Hauptamtes, und Mitarbeiterin Sabine Roschy schrieben alle örtlichen Wirte und Hoteliers an, um diese für eine Teilnahme am Projekt zu gewinnen. Eine kleine Kostenbeteiligung als monatliche Pauschale über 15 Euro wurde vom Stadtrat genehmigt.
Zwischenzeitlich entwickelte Stadtverwaltungsmitarbeiter Thomas Wieser in Zusammenarbeit mit Frau Roschy die grafische Gestaltung eines stadteigenen Flyers sowie eines Aufklebers für die neue Aktion. Aufgenommen werden konnten jetzt im Adressteil acht gastronomische Betriebe und acht öffentliche Einrichtungen; etliche mit rollstuhlgerechtem Zugang, einige auch mit Wickeltisch.
In der Augsburger Straße bieten das Restaurant im Hotel Mayer und McDonald’s eine „Nette Toilette“ an, in der Josef-Kistler-Straße das Eiscafe Pilli, in der Unteren Bahnhofstraße die Gaststätte „Zum Griabig’n“, in der Industriestraße das „Magic Casino“, in der Landsberger Straße das Hotel Fruth, in der Planegger Straße das Bistro „Rundumadum“ und in der Bertha-von-Suttner-Straße die Gaststätte „Suttner Stub’n“.
Nun fehle hauptsächlich in der Otto-Wagner-Straße noch was, das sei ihm aufgefallen, betonte Thomas Wieser. Da der Flyer zwar gedruckt aussehe, tatsächlich jedoch nur kopiert sei, könne dieser jederzeit erweitert werden, falls noch mehr Wirte mitmachen wollten. Die Flyer mit Stadtplan liegen aus bei allen beteiligten Lokalitäten, in der Stadtbibliothek Germering und im Bürgerbüro.