Gefährliches Spiel auf dem „Bahndeckel”


Von TG
Spitze Mauervorsprünge könnten Kindern beim Spielen gefährlich werden, fürchtet BA-Mitglied Wilhelm Mundigl.
Spitze Mauervorsprünge könnten Kindern beim Spielen gefährlich werden, fürchtet BA-Mitglied Wilhelm Mundigl.
Spitze Mauervorsprünge könnten Kindern beim Spielen gefährlich werden, fürchtet BA-Mitglied Wilhelm Mundigl.
Spitze Mauervorsprünge könnten Kindern beim Spielen gefährlich werden, fürchtet BA-Mitglied Wilhelm Mundigl.
Spitze Mauervorsprünge könnten Kindern beim Spielen gefährlich werden, fürchtet BA-Mitglied Wilhelm Mundigl.

Mit Spannung verfolgen die Anwohner des neuen Wohnquartiers auf der Theresienhöhe, wie ihre künftige „Freizeitoase“ wächst und Gestalt annimmt. Doch die Vorfreude auf das künftige Spiel- und Freizeitvergnügen auf dem “Bahndeckel“ könnte sich schon bald trüben. Im Sommer nächsten Jahres soll die Spielfläche eröffnet werden. Doch bereits jetzt prangern Lokalpolitiker eklatante Sicherheitsmängel an. Der „Bahndeckel“, eine Stahlbetonbrücke, die sich über die Bahnlinie München – Rosenheim spannt, hat sich mittlerweile in eine orangefarbene Berg- und Tallandschaft verwandelt. Sie soll als „bespielbare, vielfältig nutzbare Landschaftsskulptur“ Anwohnern Erholung und Vergnügen, Kindern Platz zum Spielen und Toben bieten.

Vom künftigen „Spielgerätefeld“ stehen bereits die „Seilnetztunnel“. Umgeben wird die „Spielkiste“, wie die Planer den Spielbereich für die größeren Kinder nennen, von einem etwa 40 Zentimeter hohen, leicht abgeschrägten Betonmäuerchen mit scharfen Kanten. Die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen sei dadurch gefährdet, hieß es bei der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8). Wilhelm Mundigl (SPD), Mitglied des Bauausschusses, kritisierte, der Nachwuchs könne beim Spielen ausrutschen und sich dabei an spitzen Kanten verletzen. Ebenso bemängelte er, die Dehnungsfugen zwischen den Betonelementen seien so breit, dass Kinder darin bis zum Handgelenk stecken bleiben könnten. Mundigl: „Ich halte das für sehr gefährlich.“

„Ich war etwas erschrocken”

Wilhelm Mundigl war kürzlich über die Baustelle gestreift und hatte sich die bereits als „Landschaftsskulptur“ erkennbare Freizeitfläche angeschaut: die 1,20 Meter hohen Spielelemente des Seilnetztunnels mit den weichen Bodenmatten und die das Spielfeld umgebende 40 Zentimenter hohe Mauer. Mundigl: „Ich war etwas erschrocken. Die Betonelemente stehen da wie ein Hobel.“ Er hält die scharfen Kanten und Mauervorsprünge für extrem gefährlich. „Kinder toben und albern herum, da kann immer mal eines ausrutschen oder hinfallen.“ Unglücklich ist seiner Meinung nach auch der etwa drei Zentimeter breite Spalt zwischen dem Mäuerchen und der orangefarbenen Hügellandschaft. Verletzungen seien da programmiert, so Mundigl. Auf der Baustelle demonstriert Mundigl eine weitere Gefahrenquelle: einen Spalt zwischen den einzelnen Betonelementen. Selbst seine Männerhand passt in die Dehnungsfuge fasst hinein. „Kinder könnten da bis zum Handgelenk stecken bleiben, befürchtet er. Der Lokalpolitiker würde seine Kinder da nicht spielen lassen. „Sie sind aber auch aus dem Alter raus.“

Ortstermin mit TÜV und BA Sendling

Mundigl erklärte in der Sitzung, eine Sprecherin des Baureferats habe ihm mitgeteilt, die Spiel- und Freizeitfläche entstehe in enger Absprache mit dem Technischen Überwachungsverein (TÜV). Der indes halte die Anlage für „unbedenklich“. Darüber hinaus sei darauf hingewiesen worden, die „Spielkiste“ sei für größere Kinder und Jugendliche gedacht. Das beruhigt Mundigl überhaupt nicht. „Ich halte das auch für größere Kinder für sehr gefährlich.” Der Bezirksausschuss will nun bei einem Ortstermin mit dem Gartenbaureferat und dem TÜV die Sicherheitsmängel zur Sprache bringen. Thomas Hofstätter (CSU), der stellvertretende BA-Vorsitzende, schlug darüber hinaus vor, auch den BA Sendling zu dem Gespräch einzuladen, um das Problem gemeinsam zu bewältigen. Der Bahndeckel liegt auf der Grenze der beiden Bezirksausschüsse Schwanthalerhöhe und Sendling.

Als „unbedenklich” freigegeben

Jürgen Marek, Pressesprecher des Baureferats, verweist darauf, dass alle Geräte und die gesamte „Möblierung“ auf dem Spielfeld mit dem TÜV abgestimmt worden seien und den erforderlichen Sicherheitsbestimmungen entsprächen. Auch die Absturzhöhe von den Tunnelelementen sei abgeklärt und vom TÜV als „unbedenklich“ freigegeben worden, betont er. Ob die spitzen Mauervorsprünge auf der Freizeitanlage Gegenstand der Prüfung gewesen seien, wusste Mark nicht zu sagen. „Das kann aber auch kurzfristig vom TÜV noch einmal begutachtet werden.“

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