Kyungsok Koh, koreanischer Generalkonsul aus Frankfurt, stattete kürzlich Bürgermeister Peter Köstler einen Besuch im Rathaus ab.
Gräfelfing und Korea verbindet der Schriftsteller Dr. Mirok Li, der in Gräfelfing lebte und als Schriftsteller in seinem deutschen Exil Mitte des 20. Jahrhunderts koreanische Erzählungen in deutscher Sprache verfasste. Er starb am 20. März 1950 und fand seine letzte Ruhe auf dem Friedhof Gräfelfing. Mit einer koreanischen Grabzeremonie wird jedes Jahr im März seiner gedacht. Mirok Li musste 1919 vor den japanischen Besatzern aus seiner Heimat fliehen und gehörte im Exil zum Gelehrtenkreis der Gräfelfinger Waldkolonie.
Die letzten beiden Jahre seines Lebens widmete sich Li seiner Arbeit als Lektor für koreanische Sprache, chinesische und japanische Literatur und Geschichte im Ostasiatischen Institut an der Universität München. Li wird wegen seines Engagements in Deutschland als „Botschafter und Brückenbauer zwischen den Kulturen“ über den Tod hinaus verehrt. Seine Lebensgeschichte strahlt bis in die Gegenwart aus: Es geht um das Schicksal als Flüchtling und um Integration.
Der informelle Austausch zwischen Peter Köstler und dem Generalkonsul betraf Themen wie wirtschaftliche Beziehungen und kulturelle Gemeinsamkeiten. Die Beziehung ist geprägt von gegenseitiger Wertschätzung und großer Dankbarkeit an die Gemeinde, die für das Andenken Mirok Lis in Gräfelfing sorgt. Die Grabstätte wird auch regelmäßig von Gästen aus Korea besucht.