„Erhebliche Schäden“ habe die eingehende Bauwerksuntersuchung der Hackerbrücke durch das Baureferat ergeben, weswegen sie dringend generalsaniert werden muss. Die Arbeiten sind für Mitte 2027 terminiert. Jüngst wurden die Bezirksausschüsse über die anstehende Maßnahme informiert und erhielten Gelegenheit Stellung zu nehmen. Denn im Rahmen der Instandsetzung könnte auch die Machbarkeit verschiedener Neuerungen für die Brücke geprüft werden. Darunter etwa, ob die Brücke künftig für Autos und LKW gesperrt werden soll. Ein Wunsch, der im Westend schon lange geäußert wird.
Die Hackerbrücke wurde zwischen 1890-1894 errichtet und ist „ein schönes Zeugnis der Baukunst des ausgehenden 19. Jahrhunderts“, wie es im Schreiben des Baureferats heißt, das jüngst an den Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) erging. Seit 1973 ist sie in die Liste der schützenswerten Baudenkmäler der Stadt aufgenommen. Die Brücke wurde samt der sogenannten Vorlandbrücke im Norden zuletzt 1983 / 1984 umfänglich instandgesetzt, wobei die Fahrbahnplatte wie auch der Korrosionsschutz komplett erneuert wurden. Bei einer jüngeren Routineprüfung wurden nun erhebliche Schäden an der Beton- und Stahlkonstruktion festgestellt. Bereits im Dezember 2023 entschied daher der Bauausschuss des Stadtrates, die Generalinstandsetzung im sogenannten ersten Maßnahmenpaket aufzunehmen. Das Baureferat wurde daraufhin beauftragt, für die ersten Handlungsschritte eine Vorplanung zu erarbeiten, die dann dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt wird. Als erste Sofortmaßnahme wurde zur Vermeidung weiterer Schäden am Bauwerk eine Reduzierung der zulässigen Lasten auf 18 Tonnen angeordnet.
Zur Generalinstandsetzung der Brücke gehört, dass neben der Stahlkonstruktion und dem Korrosionsschutz, u.a. auch Brückenbeleuchtung, Betoninstandsetzung der Fahrbahnplatte und der Pfeiler sowie die Übergangskonstruktion und das Geländer renoviert werden. Wie dem Schreiben des Baureferats zu entnehmen ist, könnten im Zuge der Instandsetzung verschiedene Maßnahmen für die Brücke geprüft werden. So äußerten die Untere Denkmalschutzbehörde und das Bayerische Landesamt für Denkmalschutz den Wunsch, die ursprüngliche Farbe der Brücke festzustellen und diese beim Neuanstrich einzusetzen. Das Mobilitätsreferat (MOR) bringt indes an, dass die Traglast der Brücke, wieder auf 30 Tonnen hergestellt werden sollte. Auch für die Verbreiterung der Fußgängerwege und neue Fahrradabstellplätze sieht man Bedarf. Zudem schlägt das MOR vor zu prüfen, ob künftig nur noch Radfahrer und der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) über die Brücke fahren dürfen.
Die Mehrheit im BA 8 freut sich über diesen Vorschlag. „Die Forderung kommt in verschiedenen Varianten auch immer wieder in unseren Bürgerversammlungen vor“, sagt BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne). Denn die Fahrbahnbreite der Hackerbrücke beträgt „nur“ sieben Meter. Vor allem Radfahrer fürchten aufgrund der Enge um ihre Sicherheit, wenn Autos zum Überholen ansetzen. Der Wunsch aus dem Westend, die Hackerbrücke für Autos und LKW zu sperren, wurde bislang jedoch, u.a. durch einen Bürgermeisterentscheid abgelehnt. In seiner Stellungnahme nimmt der BA daher diesen Punkt noch einmal auf und regt zudem an, die Leitplanken an den Seiten der Brücke zu entfernen. Gegen die Stimmen der CSU / FDP-Fraktion wurde das Schreiben jüngst verabschiedet.