Der Wunsch vieler Bürger, dass in der Ganghoferstraße durchgängig Tempo 30 gilt, wird auch künftig unerfüllt bleiben. Laut Schreiben des Oberbürgermeisters Dieter Reiter (SPD), der auf Bürgerversammlungsempfehlungen und Einwände zu Beschlussvorlagen des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8) Stellung bezieht, habe das Mobilitätsreferat (MOR) keine neuen Fakten auftun können, die eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Kilometer pro Stunde für den Bereich Ganghoferstraße südlich der Kazmairstraße rechtfertigen würden. Auch das zuständige Polizeipräsidium habe mitgeteilt, dass für den betreffenden Abschnitt der Ganghoferstraße „erfreulicherweise auch in jüngster Vergangenheit keine Unfälle aufgrund nicht angepasster oder überhöhter Geschwindigkeit zu verzeichnen waren“, erklärt der Oberbürgermeister.
Vor allem das Argument der Bürger, dass eine Tempo 30-Regelung u.a. zur Schulwegsicherheit beitragen könnte, greift nun nicht mehr, nachdem im Sommer – gleichfalls auf Drängen der Bürger aus dem Westend – der neue Zebrastreifen über die Ganghoferstraße auf Höhe der Anglerstraße markiert wurde. Zu schnell fahrende Autos werden nun durch überquerende Fußgänger ausgebremst und eine Tempo 30-Regelung lässt sich aufgrund der geltenden Straßenverkehrsordnung (StVO) nicht mehr umsetzen.
Der Zebrastreifen werde indes „sehr gut genutzt“, sagt Manuela Diebolder (Grüne), Vorsitzende des Unterausschusses Umwelt und Verkehr im BA. „Das ist zunächst also sehr erfreulich.“ Und diesen Zebrastreifen wolle man erst einmal testen, bevor man weitere Neuerungen anfordert. Aus diesem Grund entschied der BA auch, ein Bürgeranliegen nicht an die zuständige Behörde weiterzuempfehlen. Darin hatte ein Stadtteilbewohner angeregt, dass die Parkplätze vor und nach dem Zebrastreifen zugunsten einer besseren Sicht entfernt werden. Autofahrer würden dann rascher erkennen, dass Fußgänger über den Zebrastreifen wollen und könnten rechtzeitig abbremsen. Der BA will jedoch zuerst einmal abwarten wie sich die Gewohnheiten mit der Nutzung des Zebrastreifens einpendeln. Auch künftig heißt es daher erst einmal nach rechts und links schauen. „An den Zebrastreifen muss man sich erst einmal herantasten“, sagt Manuela Diebolder.