Starker Standort


Von red

Der Gewerbeverband Germering hat in den vergangenen Monaten ein Konzept erarbeitet, mit dem mehr Unternehmen für Germering gewonnen werden sollen. Das Konzept wurde im Rahmen des letzten Round Table zum Thema Standortmarketing den anwesenden Vertretern des Stadtrates und der Stadtverwaltung vorgestellt. Auch Oberbürgermeister Andreas Haas und Wirtschaftsbeauftragte Petra Tech zählten zu den Gästen. Die Resonanz auf das Konzept „Germering - High-Tech-City mit Herz” war bei allen Anwesenden positiv. Die vom Gewerbeverband entwickelten Ideen werden auch als Vorschlag in den aktuell laufenden Stadtentwicklungsprozess eingehen.

Aus Sicht des Gewerbeverbandes ist es für Germering wichtig, mehr Unternehmen für Germering zu gewinnen, da nur so der absehbare dauerhaufte Rückgang der Steuereinnahmen ausgeglichen werden könne. „Gleichzeitig werden Arbeitsplätze, insbesondere Teilzeitarbeitsplätze direkt am Ort für die Wohnqualität immer wichtiger, da in immer mehr Familien beide Elternteile arbeiten wollen oder müssen”, erklärt der Vorsitzende Jürgen Biffar. Schließlich trügen neue Unternehmen zum Erfolg des heimischen Handwerks-, Einzelhandels- und Dienstleistungsgewerbes bei.

Attraktiver Technologiestandort

„Während andere Kommunen durch die Ausweisung von billigem Gewerbegrund versuchen, Betriebe anzulocken, funktioniert dies in Germering aufgrund fehlender oder zu teurer Flächen nicht”, so Biffar. Daher baut das Konzept des Gewerbeverbandes auf den Stärken Germerings auf und betont die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes. Im Zentrum steht dabei die Positionierung Germerings als Technologiestandort. Mit Blick auf die gute und auch für die Wirtschaft wichtige Sozialinfrastruktur wurde der Arbeitstitel „Germering - High-Tech-City mit Herz” gewählt. Das Konzept basiert auf den drei Komponenten Clusterbildung, Infrastruktur und Kommunikation.

In einem „Technologiecluster Germering” werden zunächst alle Technologieunternehmen Germerings miteinander vernetzt. Die Festlegung auf das „Technologiecluster” hat sich zum einen aus der Analyse des aktuellen Unternehmensbestandes ergeben, der besonders viele Betriebe und damit auch Arbeitsplätze im Technologiesektor aufweist. Zum anderen seien die Stärken Germerings für Technologieunternehmen besonders wertvoll, während die hohen Immobilienpreise von geringerer Bedeutung seien, so der Gewerbeverband. Dieser hat eine Reihe von Einrichtungen geschaffen und Maßnahmen entwickelt, die von einem Clustermanager koordiniert werden und den im Technologiecluster vernetzten Unternehmen einen Produktivitätsnutzen bieten sollen.

Zwei Infrastrukturprojekte

Zwei Infrastrukturprojekte sollen die Position Germerings als Technologiestandort stärken. Zum einen empfiehlt der Gewerbeverband die Einrichtung eines Gründer- und Innovationszentrums. In einer geeigneten Immobile finden junge Unternehmen kleine und dadurch kostengünstige Flächen für die Eigennutzung und können bei Bedarf Besprechungsräume, Empfangsservice, Telefonvermittlung und weitere Dienste hinzu mieten. Auf diese Weise sollen insbesondere innovative Unternehmensgründungen gefördert und für Germering gewonnen werden. Der Aufbau eines Gründerzentrums erfordere eine Anschubfinanzierung, trage sich aber in der Regel nach einigen Jahren selbst, so der Gewerbeverband.

Als zweite Infrastrukturmaßnahme schlägt der Gewerbeverband vor, Germering zur „W-LAN-City” zu machen. Die wichtigsten öffentlichen Plätze sowie Stadthalle, Bibliothek aber auch Cafés und möglichst alle Hotels und Pensionen sollen mit kostenlosem Internetzugang ausgestattet werden. Neben dem wichtigen Nutzen für das Image als Technologiestandort stärke die „W-LAN-City” gleichzeitig die Attraktivität Germerings als Tagungsort und erhöhe die Identifikation der jungen Mitbürger mit Germering.

„Zielgerichtete Kommunikation”

„Als dritte Komponente muss die zielgerichtete Kommunikation im Rahmen des Standortmarketings dafür sorgen, dass Germering als hochattraktiver Standort für Technologieunternehmen wahrgenommen wird”, erklärt Biffar. Dafür sollen zunächst die Stärken Germerings herausgearbeitet und dann zusammen mit den vorgenannten Maßnahmen und Einrichtungen vor allem über das Internet, aber auch auf traditionellem Wege über geeignete Broschüren kommuniziert werden.

Die Umsetzung der Maßnahmen ist mit Kosten verbunden, die im Vergleich zu den bisherigen, sehr geringen Ausgaben für die Wirtschaftsförderung, hoch erscheinen. „Vergleicht man sie jedoch mit anderen Infrastruktur- und Fördermaßnahmen der Stadt Germering oder mit den Ausgaben anderer Kommunen für die Wirtschaftsförderung, so sind sie eher niedrig”, meint Biffar. Aus Sicht des Gewerbeverbandes stellen sie wertvolle und notwendige Investitionen in die Zukunft Germerings dar. Interessierte Bürger können das Konzeptpapier von der Homepage des Gewerbeverbandes ( www.gewerbeverband-germering.de ) herunterladen.

north