Vor 70 Jahren, am 4. Dezember 1939, wurde vom Großvater des jetzigen Bäckermeisters die Bäckerei Reicherzer gegründet, die nun in der Neuaubinger Limesstraße ihr Stammhaus hat. Dazwischen wurde die Bäckerei lange Jahre von Bäckermeister Adolf Reicherzer (78 Jahre) und seiner Frau Rosmarie (75) geführt. In den Nachkriegsjahren haben sich die Beiden noch nicht gekannt, ihren Erinnerungen an Weihnachten 1945 bis 49 ist aber gemeinsam, dass das Kriegsende als Befreiung empfunden wurde und man nach jahrelangem Krieg mit Wenigem zufrieden war.
Auch die Wohnverhältnisse waren deutlich anders damals: „Beengt und kalt“, fasst Rosmarie Reicherzer dies zusammen. Mit ihrer Mutter und zwei Geschwistern sowie den Familien von Großmutter und einer Tante habe sie damals in Ebersbach (Allgäu) in einer Wohnung gelebt. Der Vater war in Russland vermisst, die Mutter hat sich auf Bauernhöfen „fast zu Tode gearbeitet“, um die Familie durchzubringen; die Kinder haben unter anderem Holz und Bucheckern gesammelt. Bei den bescheidenen Weihnachtsfesten habe wirklich jeder mitgeholfen, dass es schön wird: „Es gab Handschuhe, Mützen und selbstgemachtes Spielzeug. Wir Kinder haben uns schon über ein bisschen Gebäck und einfache Platzerl richtig gefreut.“ Da ihre Familie sehr christlich war, hat man sowieso vor jedem Essen gebetet, damals hieß es dann häufig: „Schenk den armen Soldaten auch etwas zum Essen.“
In einer „äußerst kleinen Wohnung, natürlich ohne eigenes Zimmer“, ist auch Adolf Reicherzer aufgewachsen. Da der Vater im Ersten Weltkrieg verletzt worden war und man daheim Bäcker dringend brauchte, wurde dieser zwar nicht eingezogen, aber in der damaligen Pachtbäckerei lebten eben auch die „Hauserer“ selbst. „Zumindest Brot haben wir immer gehabt“, stellt Reicherzer fest, „manchmal haben wir von Verwandten, die eine Landwirtschaft hatten, Butter und Eier bekommen. Dann gab es ja noch die Lebensmittelmarken – und außerdem hatte eine Kundin meines Vater eine Kuh, so dass wir hin und wieder Milch gekriegt haben. Ansonsten galt für Weihnachten: Das Einfachste war schon was Besonderes!“.
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