Mit diversen Straßenumbenennungen und –verlaufsänderungen in ihrem Stadtbezirk mussten sich die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) Aubing-Lochhausen-Langwied bei ihrer letzten Sitzung beschäftigen, was zu manch engagierter Diskussion zwischen den Fraktionen führte, die Listen mit unterschiedlichen Namensvorschlägen eingereicht hatten. Vorgelegt worden war vom Vermessungsamt des Münchner Kommunalreferats ein umfangreiches Themenpaket mit zehn Punkten. Nötig geworden waren diese neuen Straßennamen durch Verlaufsänderungen, Neubauten oder Bebauungsplanungen.
Unstrittig war die Verlaufsänderung der Straße „Auf der Allmende“, die nun von der Pasinger Rudorffstraße direkt nach Westen zur Müllerstadelstraße führt. Das bisherige Stück der Straße „Am Lochholz“, von der Müllerstadelstraße nach Nordosten zur Kiesgrube, muss umbenannt werden – und das brachte Schwierigkeiten mit sich. Vorgeschlagen hatte das Vermessungsamt einen Namen aus Flora oder Fauna, Grüne und SPD wollen das Straßenstück „Holunderweg“ benennen. Man müsse sich hier doch nicht an die Vorgaben der Stadt halten betreffs Flora und Fauna, außerdem finde er Holunderweg „so beliebig“, erklärte Jürgen Schrader für die CSU.
Seine Fraktion habe sich im Kloster Ettal Aufzeichnungen aus dem Jahre 1680 besorgt mit uralten Flurnamen, was nun bei der BA-Sitzung zum originellen Namensvorschlag „Schwänzlerinweg“ führte. Da jedoch auch niemand aus den Reihen der CSU-Bezirksausschussmitglieder eine Erklärung bzw. Bedeutung des alten Flurnamens vorbringen konnte, wurde kurzerhand mit der Mehrheit der Stimmen für den Holunderweg abgestimmt. Das gleiche Procedere wiederholte sich bei der Umbenennung des nördlichen Teilstücks der Freilandstraße. Aufgrund des Ettaler Katasters schlug hier die CSU den Namen Dreilängenweg vor, SPD und Grüne stimmten jedoch für den selbst vorgeschlagenen „Purpur-Weiden“-Weg: Die Purpur-Weide sei ein seltener Strauch, der jedoch in diesem Gebiet üppig wachse.
Erforderlich geworden war die Umbenennung, weil die Freilandstraße inzwischen zweigeteilt ist: Das südliche Teilstück, dem nur zwei Adressen zugeordnet sind, verläuft von der Negrellistraße nach Nordosten; dann wird die Freilandstraße durch die A99 unterbrochen und setzt sich erst wieder von der Lochhausener Straße nach Norden zur Berglwiesenstraße fort. Ebenfalls umbenannt werden muss das nördliche Teilstück der Mooswiesenstraße zwischen Hauptumspannwerk und Hanfgartenstraße, an dem drei Anwesen liegen – hier schlägt der BA „Brauereistraße“ vor. Und die Straße zum Böhmerweiher, für die eine Adresse vergeben ist, soll zukünftig „Fledermausweg“ heißen.