Höllenlärm rund um die Uhr – auch sonntags


Von TG
Die Anwohner der Ganghofer- und Ridlerstraße leben unter einer Glocke aus Lärm und Dreck. Ihre Gesundheit ist dadurch gefährdet. (Foto: tg)
Die Anwohner der Ganghofer- und Ridlerstraße leben unter einer Glocke aus Lärm und Dreck. Ihre Gesundheit ist dadurch gefährdet. (Foto: tg)
Die Anwohner der Ganghofer- und Ridlerstraße leben unter einer Glocke aus Lärm und Dreck. Ihre Gesundheit ist dadurch gefährdet. (Foto: tg)
Die Anwohner der Ganghofer- und Ridlerstraße leben unter einer Glocke aus Lärm und Dreck. Ihre Gesundheit ist dadurch gefährdet. (Foto: tg)
Die Anwohner der Ganghofer- und Ridlerstraße leben unter einer Glocke aus Lärm und Dreck. Ihre Gesundheit ist dadurch gefährdet. (Foto: tg)

Baustellen, Baustellen, Baustellen. Wohin die Bewohner des Moll-Blocks an der Ganghofer-/Ecke Ridlerstraße auch blicken – sie schauen auf Baustellen. Und leiden unter einem beständig hohen Lärmpegel genauso wie unter dem unablässig in der Luft schwebenden Staub sowie dem sonstigen Dreck, der sie umgibt. Das führt zu Stress! Es belastet alle Betroffenen seelisch und körperlich über die Maßen. Gleich vorm Küchenfenster von Karin Henning zum Beispiel wird mit einem gigantischen Aufgebot an Maschinen und Material die Medienfabrik gebaut. Überdies rumoren Arbeiter Tag für Tag in Sichtweite auf dem Bahndeckel, der saniert und zu einer „Freitzeit-Oase” umgestaltet wird. „Wir leben hier seit sieben Jahren mit Baustellen“, beschreibt Karin Henning erstaunlich knapp die Strapazen, denen sie und ihre Nachbarn durch die Bauarbeiten ausgesetzt sind. Was jetzt wegen der Medienfabrik und dem Bahndeckel gleichzeitig geschieht, begann mit dem riesigen Neubaugebiet auf der Theresienhöhe. Besonders am Morgen, so die Frau, wenn es spätestens um 6.30 Uhr losgehe, sei der Krach kaum zu ertragen. Henning: „Wir kommen weder tags noch nachts zur Ruhe. Wir sind alle völlig überreizt, weil es dauernd laut ist.“ An ein Öffnen der Fenster sei nicht zu denken. Sie fühle sich und ihre Familie durch den fortwährenden Höllenlärm bereits gesundheitlich angegriffen. „Von der Einbuße an Lebensqualität ganz zu schweigen.“

„Ausnahmegenehmigungen rückgängig machen”

„Der ganze Moll-Block sitzt am Telefon und beschwert sich”, erklärt der Vorsitzende des Bezirkausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8), Ludwig Wörner. Auch er findet die andauernde Mehrfach-Belastung der Anwohner unzumutbar. Die massiven Klagen der Geschädigten haben den BA veranlasst, das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) aufzufordern, die Ausnahmegenehmigungen für Bauarbeiten, durch die die Nachbarschaft derartig belastet wird, rückgängig zu machen. In einem Brief ans RGU schreibt Wörner: „Ohne Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten werden derzeit willkürlich Ausnahmegenehmigungen für lärmende Bauarbeiten nicht nur nach 20 Uhr, sondern auch für Sonn- und Feiertage erteilt.“ Und weiter: „Besonders die Genehmigung, den Bahndeckel im 24-Stunden-Betrieb an Sonn- und Feiertagen zu befahren, zeigt mit welch großer Sensibilität Ihr Haus derzeit mit der Nachtruhe und somit der Gesundheit von Menschen umgeht.“ Er weist darauf hin, dass bereits die Baustellen an der Hans-Fischer-/Ganghoferstraße mit Nachtgenehmigungen für einen erheblichen Leidensdruck bei den Anwohnern gesorgt haben. „Dass aber nun auch noch am Sonntag 24 Stunden lang auf dem angrenzenden Bahndeckel gearbeitet werden darf, ist ein Skandal, begünstigt durch die willfährige Genehmigungspraxis Ihres Hauses.“ Er schließt: „Ich fordere Sie dringend auf, die erteilten Genehmigungen sofort rückgängig zu machen und somit dem ursprünglichen Anliegen bei der Gründung Ihres Referates gerecht zu werden.“

Karin Henning ist zermürbt. Sie meint: „Wir werden das aushalten müssen.“ Aber sie fühle sich „veräppelt”.

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