Weiterhin blickt die Grundschule an der Südlichen Auffahrtsallee einer ungewissen Zukunft entgegen. Selbst nach einem über vierstündigen Treffen der Eltern mit den Verantwortlichen vom Schulreferat in der vergangenen Woche, bei dem auch die in Frage kommenden Containerstandorte besichtigt wurden, konnte nicht endgültig entschieden werden, ob im nächsten Schuljahr zwei Klassen der Grundschule in das Käthe-Kollwitz-Gymnasium ausgelagert werden müssen. Aufgrund steigender Schülerzahlen steht die Grundschule an der Südlichen Auffahrtsallee einem ernsten Platzproblem gegenüber. Die Mehrheit der Eltern befürchtet, dass durch den Umzug zweier Klassen die Schulfamilie gespalten und die betroffenen Kinder massiv benachteiligt werden. Sie regten deshalb an, die beiden Klassen im kommenden Schuljahr in zwei Containern unterzubringen, die auf dem Schulgelände aufgestellt werden.
„Die nächsten Wochen werden wir also zweigleisig fahren”, fasste Referatsleiter Josef Tress am Ende der Ortsbegehung zusammen. Zum Einen wird das Schulreferat weiterhin die Auslagerung von zwei Klassen in das Käthe-Kollwitz-Gymnasium vorbereiten. Parallel dazu trifft sich Tress zu einer intensiven Diskussion mit der Vorsitzenden des Fördervereins Pia Kraske und einer Vertreterin des Elternbeirats, um zu ermitteln, ob und auf welche Weise für das nächste Schuljahr zwei Container auf dem Allwetterplatz der Grundschule aufgestellt werden können.
„Zwar ist es von der Fläche her möglich, die Container aufzustellen, doch unser größtes Problem ist die Zeit”, so Hans-Jürgen Stein vom Schulreferat bei der Besichtigung des Geländes. „Auch wenn wir hier alle Ausnahmen gelten lassen und das Verfahren beschleunigen, stehen die Container nicht mehr in diesem Jahr”, so Stein. Selbst wenn die Eltern auf WC-Anlagen in den Containern verzichten und sich dadurch die nötigen Baumaßnahmen reduzieren, sind die Container keinesfalls bis Schuljahresbeginn einsatzbereit.
Rektorin Elisabeth Warketin erklärte, dass es zudem nicht möglich sei, die beiden Klassen länger als drei Wochen in den Kellerräumen der Grundschule unterzubringen. „Die Zimmer sind eigentlich rund um die Uhr belegt und auch nicht wirklich für einen längeren Unterricht geeignet”, so Warkentin. Beifall erntete dagegen Pia Kraske mit ihrem Vorschlag zunächst mit Mitteln des Fördervereins die Container anzuschaffen: „Wir werden uns die Ausgaben natürlich von der Stadt zurückholen, aber vielleicht sparen wir dadurch Zeit, so dass die Container doch schon Anfang Oktober stehen”, so Kraske. „Der große Vorteil wäre hier, dass wir noch ein Schuljahr Zeit haben, genau zu planen, welche Klassen schließlich verlegt werden”, so Warkentin.
Sollte auch diese letzte Variante scheitern, so werden im kommenden Schuljahr zwei dritte Klassen der Grundschule an der Südlichen Auffahrtsallee in Räume des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums ausgelagert, die jedoch vor September noch komplett renoviert und ausgestattet werden. In den kommenden Schuljahren soll dann auf dem freien Gelände an der Trojanostraße gegenüber des Gymnasiums eine komplette Containerschule mit bis zu acht Klassenräumen aufgestellt werden. „Hier sind wir ziemlich flexibel. Wir können die Schule nach und nach erweitern, je nachdem wie viele Schüler tatsächlich hinzukommen”, so Stein. Für die Eltern enthält diese Lösung mehrere Wermutstropfen: „Unsere Schulfamilie wird unweigerlich auseinandergerissen”, so Nicola Fernandez-Kirchberger vom Elternbeirat. „Zudem liegt die Containerschule ziemlich einsam, da sie vom Käthe-Kollwitz-Gymnasium durch die Trojanostraße getrennt ist.”