Das Sommerfest der Hauptschule an der Peslmüllerstraße am vergangenen Donnerstag war nicht nur Abschluss eines ereignisreichen Schuljahres mit Prämierung der Schulbesten. Unter den Augen der Ehrengäste vom Rotary Club München International (RCMI) und aus dem Stadtbezirk sowie vieler Eltern und Ehemaligen präsentierten die Schüler die Ergebnisse ihrer Projektwoche. „Jeder Lehrer hat klassenübergreifende Workshops angeboten“, erklärte Konrektorin Petra Riedel-Perizonius: „Das war Schule einmal anders.“ Die heitere Stimmung während der Projektwoche fördere die Lernmotivation enorm, gerade wenn Kleine und Große zusammenarbeiten würden.
Geboten waren Hip-Hop- und Theaterkurse, Naturerlebnisse, das Projekt „Stomp“ als Rhythmuswerkstatt mit Alltagsgegenständen oder auch ein Malprojekt zur Verschönerung des Treppenhauses. Die verantwortliche Lehrerin für die Treppenmaler, Heidemarie Ruthmann, meinte: „Die ersten Wände haben wir bereits vor vier Jahren bemalt, damals noch gegen den Widerstand im Schulreferat.“ Doch die bunten Wände hoben schnell die Stimmung bei den Stadtverantwortlichen, zumal die kleinen Künstler mit Wasserfarben malten. „In diesem Jahr haben wir im oberen Treppenhaus ein weiters Aquarium und ein Traumstrand entstehen lassen“, erzählte sie.
Doch auch langfristige Schulprojekte präsentierten sich an dem Abend, wie zum Beispiel die preisgekrönte Schulfirma „Car Wash Angels“ mit ihrer Verbindungslehrerin Claudia Ronninger oder die einzige Schulband der Münchner Hauptschulen unter Leitung von Martin Kopp.
Die Gäste vom RCMI waren begeistert von den Darbietungen der Hauptschüler. Rotary-Mitglied Raphaela Waidelich sagte: „Wir sind gern der Einladung an die Schule gefolgt. Für uns ist wichtig zu sehen, wohin unsere Spenden gehen und was daraus gemacht wird.“ Der RCMI betreut seit seiner Gründung im Jahr 2002 eine Reihe sozialer und auch wohltätiger Projekte. Besondere Beachtung fand bei den Rotariern allerdings das Anti-Sucht-Programm des Vereins SehnSucht e.V., das nun schon im dritten Jahr mit Mitarbeitern an die Hauptschule an der Peslmüllerstraße kommt.„Die gespendeten 1200 Euro brauchen wir dringend, damit das wertvolle Programm von SehnSucht auch im nächsten Schuljahr fortgesetzt werden kann“, erklärte Christa Cordes, Lehrerin einer sechsten Klasse. „ Ziel der Stiftung SehnSucht ist es, Kinder vor jeglicher Sucht zu schützen.“
Im Mittelpunkt des SehnSucht-Gedanken stehen dabei Aufklärung und präventive Beratung, um die Kinder selbstsicher zu machen und ihnen ein Leben ohne Abhängigkeiten zu zeigen. Das geschieht durch realistische Auseinandersetzung mit der Lebenssituation abhängiger Jugendlicher und einer tabulosen Aufklärung über legale und illegale Drogen ohne mahnenden Zeigefinger. „Jedes Jahr besuchen SehnSucht-Mitarbeiter die achten und neunten Klassen und informieren Schüler, Lehrer und Eltern“, so Riedel-Perizonius. Erkenntnisse der Erlebnispädagogik fließen regelmäßig ins Programm ein. Die gemeinsamen Unternehmungen ließen die Kinder geistig wachsen und schufen eine gute Arbeitsatmosphäre in den Klassen. Die Idee von innerlich starken Kindern, die wenig anfällig für Sucht sind und selbstbewusst ihre Stärken präsentieren, ist bereits in der gesamten Hauptschule zu spüren.