Würdiger Platz gesucht


Von US
Der jetzige Standort des Todesmarschdenkmales in Pasing ist reichlich unscheinbar. Im Zuge der Zentrumsumgestaltung ringt der Bezirksausschuss um eine Verlegung. (Foto: US)
Der jetzige Standort des Todesmarschdenkmales in Pasing ist reichlich unscheinbar. Im Zuge der Zentrumsumgestaltung ringt der Bezirksausschuss um eine Verlegung. (Foto: US)
Der jetzige Standort des Todesmarschdenkmales in Pasing ist reichlich unscheinbar. Im Zuge der Zentrumsumgestaltung ringt der Bezirksausschuss um eine Verlegung. (Foto: US)
Der jetzige Standort des Todesmarschdenkmales in Pasing ist reichlich unscheinbar. Im Zuge der Zentrumsumgestaltung ringt der Bezirksausschuss um eine Verlegung. (Foto: US)
Der jetzige Standort des Todesmarschdenkmales in Pasing ist reichlich unscheinbar. Im Zuge der Zentrumsumgestaltung ringt der Bezirksausschuss um eine Verlegung. (Foto: US)

Das neue Gesicht Pasings vor dem Bahnhof, so wie es sich die Architekten von Topotek1 vorstellen, wird dominiert vom neuen Busbahnhof, den Tram-Wendeschleifen und der Ladenzeile im Rio-Gebäude. Das Mahnmal zum Gedenken an den Todesmarsch der rund 7.000 Dachauer KZ-Häftlinge in den letzten Kriegstagen soll nach dem Wunsch des Bezirksausschusses Pasing/Obermenzing (BA) seinen bisher noch unscheinbaren Platz auf dem kleinen Grünstreifen an der Irmonher-/Kaflerstraße gegen einen würdigeren eintauschen.

Gedenksteine auf dem Weg des Todesmarsches

Das von Prof. Hubertus von Pilgrim gestaltete Mahnmal „Zur Erinnerung an den Leidensweg von Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“ hatte die Gemeinde Gauting im Jahr 1989 aufgestellt. Die Würmtal-Gemeinden Gräfelfing, Planegg und Krailling folgten mit identischen Mahnmalen. Später zogen die Münchner Stadtteile Allach, Obermenzing und Pasing sowie die Oberland-Gemeinden Aufkirchen, Dorfen, Wolfratshausen, Geretsried, Eurasburg, Königsdorf, Bad Tölz und Reichersbeuern/Waakirchen nach. Damit stehen insgesamt 21 Gedenksteine auf dem Wege des damaligen Todesmarsches.

Im November 1992 wurde auch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Waschem bei Jerusalem eines der von Prof. von Pilgrim gestalteten Denkmale unter Beteiligung von Überlebenden der Todesmärsche von Dachau feierlich aufgestellt.

Einigkeit im BA

Im BA herrscht Einigkeit darüber, dass im Zuge der Umgestaltung das Mahnmal einen würdigeren Platz bekommt soll. „Die Umsetzung des Denkmals kostet viel Geld. Deshalb sollten wir uns lieber gleich um einen neuen Platz kümmern, bevor die Pasinger Baumaßnahmen abgeschlossen sind und später keine Gelder mehr zur Verfügung stehen“, argumentierte Maria Osterhuber-Völkl (CSU). Sie plädierte dafür, das Umsetzen des Mahnmals in den Themenkatalog zum Plangutachten aufzunehmen.

Der Unterausschuss Planung gab zu bedenken, dass sich der neue Mahnmal-Platz nach dem historisch korrekten Verlauf des Todesmarsches richten sollte. Nach Recherchen der Pasinger Historikerin Almuth David, die sich im Rahmen des Geschichtswerkstatt „Jüdisches Leben in Pasing“ mit dem Thema auseinandergesetzt hat, könnte der Todesmarsch am Perlschneiderhof zwischen der heutigen Ernsbergerstraße und dem Manzingerweg entlang gekommen sein. Einmütig befand der BA, dass als nächster Schritt der Kontakt mit Prof. von Pilgrim zur weiteren Abstimmung gesucht werden sollte. Schließlich sei es seine ursprüngliche Absicht gewesen, die Mahnmale entlang der Todesroute aufzustellen.

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