„Ein weiteres Jahr Provisorium”


Von TG
Geschäftsleute, Kunden und Passanten an den Agnes-Bernauer-Arkaden müssen sich weiterhin in Geduld üben. Der  Bau von Parkplätzen, Geh- und Radwegen ist um ein Jahr verschoben worden. (Foto: tg)
Geschäftsleute, Kunden und Passanten an den Agnes-Bernauer-Arkaden müssen sich weiterhin in Geduld üben. Der Bau von Parkplätzen, Geh- und Radwegen ist um ein Jahr verschoben worden. (Foto: tg)
Geschäftsleute, Kunden und Passanten an den Agnes-Bernauer-Arkaden müssen sich weiterhin in Geduld üben. Der Bau von Parkplätzen, Geh- und Radwegen ist um ein Jahr verschoben worden. (Foto: tg)
Geschäftsleute, Kunden und Passanten an den Agnes-Bernauer-Arkaden müssen sich weiterhin in Geduld üben. Der Bau von Parkplätzen, Geh- und Radwegen ist um ein Jahr verschoben worden. (Foto: tg)
Geschäftsleute, Kunden und Passanten an den Agnes-Bernauer-Arkaden müssen sich weiterhin in Geduld üben. Der Bau von Parkplätzen, Geh- und Radwegen ist um ein Jahr verschoben worden. (Foto: tg)

Arkaden sind eigentlich von Pfeilern oder Säulen getragene Bögen. Den Agnes-Bernauer-Arkaden in Laim fehlt es nicht nur an Bögen, es fehlt ihnen überdies das Flair, das ihr Name verheißt. Daran wird sich vorerst nichts ändern. Denn: Das Umfeld der Ladenpassage wird noch mindestens ein Jahr ein Notbehelf bleiben. Der Radweg, der Bürgersteig und die Längsparkplätze, die angelegt werden sollen, um die Attraktivität der Geschäftszeile zu erhöhen, werden voraussichtlich erst in einem Jahr gebaut werden.

Für diese Nachricht erntete Markus Ulbricht vom Baureferat bei der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Laim (BA 25) Empörung. Einmal mehr fühlte sich das demokratisch gewählte Gremium von der Verwaltung überfahren und – schlimmer noch – nicht ernst genommen. Wohl deshalb reagierten die Mitglieder des gerade für solche Angelegenheiten besonders kompetenten Stadtteil-Parlaments bei derselben Sitzung ungewöhnlich scharf auf die, nicht mit ihnen abgestimmten aktuellen Pläne der Stadt, auf dem Gelände für das seit über 25 Jahren geplante Kulturzentrum an der Hogenbergstraße „Kooperationseinrichtungen“ für Kinder zu bauen. Völlig neu war für die BA-Abgeordneten überdies, dass die ursprünglichen Absichten zum Ausbau an den Arkaden hinfällig sind.

Die neuen Pläne sehen einen zweiten Gehweg entlang der Passage vor. Dadurch soll die von Lehrern und Eltern lautstark angeprangerte Gefahrensituation für Kinder und Fußgänger vor den Tiefgaragen entschärft werden. Für die Standlbeschicker des Laimer Bauernmarktes, der jeweils freitags von 7 bis 13 Uhr stattfindet, hatte Ulbricht dagegen eine gute Nachricht. Der geplante Radweg wird den Bauernmarkt, nicht wie ursprünglich vorgesehen, durchschneiden. Er soll, wie es jetzt aussieht, zwischen dem Markt und der Fahrbahn verlaufen. Anlieger, Geschäftsleute und Kunden wird es nicht freuen, dass die Längsparkplätze erst in einem Jahr fertig sein sollen. Und die Anlieger werden sich „schön dafür bedanken”, dass sie für den Ausbau der Straße bezahlen sollen.

„Da wurde gepfuscht”

„Jetzt sollen wir wieder ein Jahr mit einem Provisorium leben. Dafür haben wir zuvor stundenlang diskutiert“, beklagte der BA-Vorsitzende Josef Mögele (SPD) die neue Situation. Er sieht voraus, dass die für die Anwohner fällig werdenden Beiträge noch einen „riesigen Donnerschlag“ nach sich ziehen werden. „Viel Vergnügen bei dieser Diskussion“, warnte Mögele den Vertreter des Baureferats. Die Tatsache, dass ein zweiter, neuer Plan vorliegt, lasse nur eine Schlussfolgerung zu: „Der erste Plan ist Murks gewesen,” mutmaßt Wolfgang Merkle (SPD): „Alles, was vorgetragen wird, um zu begründen, dass geändert werden musste, ist vorher bekannt gewesen.“ Und weiter: „Da wurde gepfuscht.“ Der Mann vom Baureferat hatte vorgetragen, dass Änderungswünsche mit eingearbeitet worden seien. Er versprach: „Der BA wird wieder eingebunden werden.“ Anfang Dezember sei eine Informationsveranstaltung für die betroffenen Anlieger vorgesehen. Die könnten dann die Pläne einsehen. Auf die Frage von Peter Stöckle, dem CSU-Fraktionssprecher, in welchem Bereich sich die Bürger an den Kosten für den Ausbau beteiligen müssten, erklärte Ulbricht: „Die Ausbaugebühr wird fällig ab dem Interim bis vor zur Kreuzung Fürstenrieder/Agnes-Bernauer-Straße.“

Die geplanten Längsbuchten für Autos werden nach Ulbrichts Darstellung an den Arkaden beginnen und bis zur Filiale eines US-amerikanischem Hackbraters reichen. Die geänderte Radwegführung am Bauernmarkt hält Ulbricht für geboten, um eine Gefahrenquelle erst gar nicht entstehen zu lassen. „Die Marktbetreiber wären sonst ständig in Konflikt mit den Radfahrern.“ Die Ausbaumaßnahme solle bis zum Herbst 2009 in die Tat umgesetzt werden, erklärte Ulbricht. „Wir brauchen einen gewissen Vorlauf für die Ausschreibung.“

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