Veröffentlicht am 28.10.2008 11:41

Fair Trade


Von BB

Sein Nischendasein hat der Faire Handel längst überwunden. Was in den 60er und 70er Jahren — meist angestoßen durch kirchliche Organisationen — langsam aufgebaut wurde und über Weltläden allmählich ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rückte, hat sich inzwischen zu einem nicht zu unterschätzenden Faktor mit einer breiten Palette an Produkten entwickelt. Heute findet man Waren mit dem Fair Trade-Gütesiegel (TransFair) auch in den Filialen vieler Supermärkte.

Lebensunterhalt sichern

Beim Fairen Handel werden die Preise für die gehandelten Produkte über dem jeweiligen Weltmarktpreis angesetzt. Die Produzenten in den Entwicklungs- und Schwellenländern erhalten so ein höheres und verlässlicheres Einkommen, das ihnen den Lebensunterhalt sichert und Krankenvorsorge und Schulbildung für die Kinder ermöglicht. Ziel ist neben der Verbesserung der Lebensumstände auch die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung. Zum größten Teil sind die entsprechenden Kleinbauern in Kooperativen zusammengeschlossen.

War es in den Anfängen vor allem Kaffee, der angeboten wurde, so ist das Warenangebot im Laufe der Zeit äußerst vielfältig geworden. Man findet Tee, frisches und getrocknetes Obst, Säfte, Kakao und Schokolade, (Rohr-)Zucker, Honig, Nüsse, Reis, Gewürze, Wein, Liköre und vieles mehr in den Regalen. Eine immer wichtigere Rolle spielt auch fair gehandelte Baumwolle. Viele Produkte weisen bereits Bio-Qualität auf, und die Umstellung der Anbauflächen auf ökologischen Landbau schreitet kontinuierlich voran.

Nicht nur Lebensmittel

Daneben sind, vorwiegend in Weltläden, auch Produkte des traditionellen Handwerks, wie etwa Körbe, Musikinstrumente und Schmuck, erhältlich. Und ganz gezielt werden z.B. auf den Philippinen Projekte initiiert, die Frauen und Mädchen ermöglichen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, und damit den Weg in die Prostitution verhindern. Von dort kommen unter anderem liebevoll gearbeitete, hochwertige Märchen-Wendepuppen.

Seit einiger Zeit weitet sich der Faire Handel aber auch auf industrielle Produkte wie Bekleidung und Fußbälle aus. Es ist vor allem der Kampf gegen die Kinderarbeit, der diese Ausdehnung bedingte. Die größten Importeure für fair gehandelte Produkte sind in Deutschland GEPA (Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt), El Puente und dwp eG (dritte-welt partner).

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