„Wir wollen den Autofahrern ihre Schranken zeigen, um die Situation vor der Schule zu entschärfen.“ Die Bergmannstraße im Westend soll eine vom Verkehr beruhigte Straße werden. Das jedenfalls wünschen sich die Lokalpolitiker seit langem. Und so hatte es der Stadtrat im Jahr 1985 beschlossen. Elf Jahre später wurde diese Absicht bekräftigt. Wiederum 13 Jahre danach soll, im Sommer 2009, der von den Anwohnern ersehnte Umbau der Straße endlich Wirklichkeit werden. Fahrbahn und Gehsteige sollen zwischen der Kazmair- und der Westendstraße umgestaltet werden.
Doch der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) ist mit den nun vorliegenden Plänen des Baureferates nicht einverstanden. Er vermisst gerade jene Maßnahmen, die zur Beruhigung des Verkehrs in diesem Teil des Westends beitragen sollen! Bei der jüngsten Sitzung des BA 8 erläuterte Gerda Stechhammer von der SPD-Fraktion verschiedene Maßnahmen, die geeignet seien dieses Ziel zu erreichen. In erster Linie müsse die Fahrbahn „wegen der Schulkinder” erhöht und am Anfang sowie am Ende durch Rampen derart eingerichtet werden, dass Autofahrer dazu angehalten werden, Schritt zu fahren. Die Diskussion darüber, ob im Bereich der Bergmann-Schule die Ampel abgebaut und an ihrer Stelle ein breiter Fußgängerüberweg geplant werden müsse, endete zugunsten der Ampel. Sie soll bleiben.
Auf Kritik stießen im Lokalparlament überdies die Pläne des Baureferates, das Geländer vor der Schule zu entfernen. Der stellvertretende BA-Vorsitzende Hans-Jürgen Bucko (CSU) äußerte die Befürchtung, Kinder könnten nach Unterrichtsende ungesichert aus der Schule stürmen und auf die Fahrbahn laufen. Seine Kollegen teilen diese Ansicht.
Hans-Jürgen Marek vom Baureferat hält die Pläne seines Referats jedoch für besonders geeignet, die Schüler vorm Verkehr zu schützen. Er erklärte auf Anfrage, die Fahrbahn vor der Schule solle verengt werden. „Die bestehenden Gehwege auf beiden Seiten der Straße werden deutlich verbreitert. Das Geländer kommt weg. Auf einer Länge von 80 Metern werden Poller aufgestellt werden, um zu verhindern, dass dort Fahrzeuge abgestellt werden.“ Die Planer hätten darauf geachtet, „optimale Sichtbeziehungen“ herzustellen: „Die Fahrbahn soll optimal einzusehen sein und der Überquerungsweg für die Schüler verkürzt werden.” Diese Maßnahmen seien aus „wohl erwogenen Gründen“ getroffen worden. Das Baureferat werde sich aber noch einmal mit den Vorschlägen des Lokalparlaments auseinandersetzen.
Der BA-Vorsitzende Ludwig Worner (SPD) hielt fest: „Wir stimmen dem Projekt nicht zu, weil es nicht der Intention des BA entspricht. Wir fordern das Baureferat auf, unsere Anregungen aufzunehmen und einzubeziehen.“