Veröffentlicht am 19.01.2015 13:28

Der Fingerabdruck der Menschheit

Das große Auftaktelement einer künstlichen Landschaft, in der fast 1000 Papierblumen blühen, lädt mit Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein. Im Blickfeld ist ein großer Medienwürfel in Form eines Stahlgerüsts. Auf 61 Monitoren führen Filme in die Themen des Anthropozäns ein. (Foto: Deutsches Museum)
Das große Auftaktelement einer künstlichen Landschaft, in der fast 1000 Papierblumen blühen, lädt mit Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein. Im Blickfeld ist ein großer Medienwürfel in Form eines Stahlgerüsts. Auf 61 Monitoren führen Filme in die Themen des Anthropozäns ein. (Foto: Deutsches Museum)
Das große Auftaktelement einer künstlichen Landschaft, in der fast 1000 Papierblumen blühen, lädt mit Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein. Im Blickfeld ist ein großer Medienwürfel in Form eines Stahlgerüsts. Auf 61 Monitoren führen Filme in die Themen des Anthropozäns ein. (Foto: Deutsches Museum)
Das große Auftaktelement einer künstlichen Landschaft, in der fast 1000 Papierblumen blühen, lädt mit Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein. Im Blickfeld ist ein großer Medienwürfel in Form eines Stahlgerüsts. Auf 61 Monitoren führen Filme in die Themen des Anthropozäns ein. (Foto: Deutsches Museum)
Das große Auftaktelement einer künstlichen Landschaft, in der fast 1000 Papierblumen blühen, lädt mit Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein. Im Blickfeld ist ein großer Medienwürfel in Form eines Stahlgerüsts. Auf 61 Monitoren führen Filme in die Themen des Anthropozäns ein. (Foto: Deutsches Museum)

„Willkommen im Anthropozän - Unsere Verantwortung für die Zukunft der Erde” lautet der Titel einer Sonderausstellung, die noch bis Samstag, 31. Januar, im Deutschen Museum (Museumsinsel) zu sehen ist.

Die Menschheit hat auf der Erde ihren Fingerabdruck hinterlassen: Das natürliche Erscheinungsbild des Heimatplaneten hat sich in den vergangenen Jahrhunderten durch das Zutun des Menschen dramatisch verändert. Diese Veränderungen sind so gravierend, dass viele Forscher von einem neuen Erdzeitalter sprechen, dem Anthropozän – dem Menschenzeitalter. „Willkommen im Anthropozän. Unsere Verantwortung für die Zukunft der Erde“ ist die erste große Ausstellung zu diesem Thema.

Von der Dampfmaschine bis zum Satelliten

Gleich am Eingang des 1400 Quadratmeter großen Raums bekommen die Besucher eine Video-Einführung. Auf 61 Bildschirmen werden kurze Clips zu den Phänomenen des Anthropozäns gezeigt. Dahinter steht ein 20 Meter langes und 3,50 Meter hohes Regal mit Originalobjekten des Deutschen Museums, die für die Entwicklung der Erde eine große Rolle gespielt haben: von der Dampfmaschine bis zum Flugzeugmotor, vom Satelliten bis zum Apple-Rechner. Durchschreitet der Besucher die Wand, erwarten ihn auf der anderen Seite sechs Themen-Platten zu den Bereichen Urbanität und Ressourcen, Mobilität, Mensch-Maschine, Natur, Ernährung und Evolution. Hier werden die wichtigsten Fragen des Menschenzeitalters behandelt. Wie verändert die Verstädterung die Erde, wie das Reisen? Welche Rolle spielen Digitalisierung und künstliche Intelligenz? Wie formt der Mensch die Natur um? Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums, sagt dazu: „Ich freue mich, dass wir uns mit dieser Ausstellung eines brennenden Zukunftsthemas annehmen.“

Ein gehäkeltes Riff

Die Ausstellung fasziniert so, weil sie das Thema mit vielfältigen und teils spielerischen Mitteln begreifbar macht. Technische Objekte werden mit künstlerischen Ausdrucksformen kombiniert. Ausstellungs-Kuratorin Dr. Nina Möllers erklärt: „Wir zeigen hier die Vielfalt unseres Hauses auf eine neue, kontroverse Weise. Das ermöglicht den Besuchern eine völlig neue Perspektive.“ Ein gehäkeltes Riff ist ebenso zu sehen wie ein Modell der „Clock of the Long Now“, einer Uhr, die die Zeit in den nächsten 10.000 Jahre anzeigen soll. In der Ausstellung gibt es Roboter und lebende Pflanzen, faszinierende Satellitenbilder der menschengemachten Erde – und auf einem Laufband werden Tier- und Pflanzenarten gezeigt, die vom Menschen in neue Lebensräume eingeschleppt wurden.

Und nicht zuletzt soll die Ausstellung zur Diskussion und zum Nachdenken anregen: Auf einem riesigen Feld mit rund 1000 Papierblumen, das sich im Verlauf der Ausstellung permanent verändert, können die Besucher selbst ihre Zukunftsvisionen hinterlassen.

Das Deutsche Museum ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Infos gibt es unter www.deutsches-museum.de im Internet.

north