Veröffentlicht am 10.02.2009 10:03

Lichtblick für ein Generationenhaus


Von TG
Laimer Vereine, Gruppen und Organisationen können am Donnerstag, 19. Februar, 19 Uhr, im Interim Wünsche für ein Generationenhaus in Laim vortragen. (Foto: tg)
Laimer Vereine, Gruppen und Organisationen können am Donnerstag, 19. Februar, 19 Uhr, im Interim Wünsche für ein Generationenhaus in Laim vortragen. (Foto: tg)
Laimer Vereine, Gruppen und Organisationen können am Donnerstag, 19. Februar, 19 Uhr, im Interim Wünsche für ein Generationenhaus in Laim vortragen. (Foto: tg)
Laimer Vereine, Gruppen und Organisationen können am Donnerstag, 19. Februar, 19 Uhr, im Interim Wünsche für ein Generationenhaus in Laim vortragen. (Foto: tg)
Laimer Vereine, Gruppen und Organisationen können am Donnerstag, 19. Februar, 19 Uhr, im Interim Wünsche für ein Generationenhaus in Laim vortragen. (Foto: tg)

Ende gut – alles gut? Die Laimer können hoffen, doch noch ein „Kulturzentrum” zu bekommen. Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) hat den Bezirksausschuss 25 (Laim) jetzt wissen lassen, er halte es grundsätzlich für möglich, dass die der Stadt gehörenden Grundstücke an der Hogenberg- und der Kirchmairstraße für ein Haus genutzt werden, das Kindern und kulturellen Belangen dient. Dazu müsse allerdings die bisherige Planung modifiziert werden. Bei dem Gelände, um das es geht, handele es sich um das letzte städtische Areal im 25. Stadtbezirk, für das unterschiedliche Berechtigte Bedarf angemeldet hätten. Udes Schreiben ist die Antwort auf einen Brandbrief des BA 25. Das Gremium war parteiübergreifend Sturm gegen die Pläne städtischer Referate gelaufen, die vorsahen, den Bau eines seit langem erwünschten „Kulturzentrums” zu kippen.

Das Lokalparlament, das seit mehr als 25 Jahren dafür kämpft, war empört, als – völlig überraschend – bekannt wurde, dass die Behörden den vom BA einstimmig vorgetragenen Wunsch nach einem kulturellen Mittelpunkt ohne jede Rücksprache zugunsten einer Kindertagesstätte hatten fallen gelassen. Die Bezirksabgeordneten fühlten sich „von Beamten, die offenbar keine Ahnung von den Bedürfnissen vieler Laimer haben”, übergangen. Die Folge: Sie machten Druck, weil sie sich nicht länger hinhalten lassen wollen. In einer Resolution fordern sie und die Vertreter der Laimer Vereine von der Stadt, das seit Jahren angemahnte sogenannte Generationenhaus als Kulturzentrum Laim zu verwirklichen. Auf diese Weise lasse sich am Besten in die Tat umsetzen, was eine große Mehrheit bei der jüngsten Bürgerversammlung dringend gefordert hat. Bei einer Zusammenkunft des Unterausschusses Kultur des BA Laim im Interim am Donnerstag, 19. Februar, 19 Uhr, werden Laimer Vereine und Gruppierungen Gelegenheit haben, ihre „Vorschläge zur bürgerschaftlichen Nutzung eines Generationenhauses” an der Hogenberstraße einzubringen.

„Wir wollen laufend unterrichtet werden”

Obwohl Ude in seinem Schreiben betont, die Variante „Kooperationseinrichtung mit kulturellen Nutzungen“ werde einem neuen Antrag auf Vorbescheid zugrundegelegt, bleiben die Laimer Lokalpolitiker skeptisch. Nicht einmal Udes Versprechen: „Nach Vorliegen einer genehmigungsfähigen Planung wird ein weiterer Runder Tisch mit dem Bezirksausschuss 25 im Kulturreferat stattfinden“, stellt sie zufrieden. Martha Mertens, SPD-Fraktionsvorsitzende: „Wir wollen jetzt laufend unterrichtet werden.“ Und der Sprecher der Grünen, Ingo Benn, erklärt: „Wir wollen nicht erst wieder zum Runden Tisch geladen werden, wenn schon alles gelaufen ist.“ Einmal mehr hält der BA-Vorsitzende Josef Mögele (SPD) fest: „Wir brauchen eine gemeinsame Planung.“ Sämtliche Mitglieder des BA 25 haben stets versichert, sie unterstützen alles, was den Betreuungsnotstand für Kinder mildere. Mögele: „Wir haben Defizite an Krippen-, Kindergarten- und an Hortplätzen.“ Das könne jedoch nicht heißen, auf Räume für die Kultur und für das Vereinsleben in einem Viertel mit 50 000 Einwohnern dürfte verzichtet werden. Der Mangel sei mindestens ebenso schlimm. Unmissverständlich hatten die Laimer bei der Bürgerversammlung im November des vorigen Jahres den Planspielen der Verwaltung um das städtische Grundstück eine Absage erteilt und ein Bürgerhaus für alle gefordert. Sie haben sich nicht gegeneinander ausspielen lassen. Nicht Alt gegen Jung, nicht die Interessen der an Kultur Interessierten gegen die der Kinder.

„Integrativer Kristallisationspunkt”

Das „Generationenhaus“ soll, so will es der BA, ein „Integrativer Kristallisationspunkt für alle Laimer werden. Sein Raumbedarf sieht einen Saal mit mindestens 200 Plätzen vor, der Behinderten gerecht wird und für Bürgerversammlungen geeignet ist. In zwei weiteren Räumen mit jeweils 50 Plätzen sollen die Laimer Vereine ihre Aktivitäten entfalten können. Dem Historischen Verein Laim soll das neue Haus eine ständige Bleibe bieten, in der sein Archiv untergebracht und in der weiter geforscht werden kann. Darüber hinaus soll Platz für die Bürgersprechstunde des BA, die Unterausschuss-Sitzungen sowie für Jugendliche zum Musiküben und für deren Freizeitaktivitäten geschaffen werden.

Eine gemeinsame Vorlage von Kulturreferat und Schulreferat werde sich mit den einzelnen Raumprogrammen befassen, schreibt der OB in seinem Brief. Der Stadtrat müsse dann dafür sorgen, die Ganze finanziell abzusichern. Abschließend erklärt Christian Ude: „Ich bin der Überzeugung, dass ein für alle Beteiligten vernünftiges und akzeptables Konzept erzielbar ist. Ich bitte Sie daher aber auch um Verständnis, dass aufgrund der gegebenen Grundstückssituation in Laim nicht alle angemeldeten Bedarfe optimal vorgesehen werden können.“

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