Einen Amoklauf ähnlichen Parcours der Zerstörung absolvierte ein 22 Jahre alter Mann kürzlich in Germering. Wohl unter äußerst starkem Einfluss von Drogen machte der junge Mann eine gute Stunde lang das Viertel um das Max-Born-Gymnasium und das Hallenbad herum unsicher. Die erste Schreckensmeldung traf kurz nach neun Uhr vormittags bei der Germeringer Polizei ein. Ein 70-Jähriger berichtete, dass ein junger Mann mit langen Haaren ihm gerade das Seitenfenster seines Wagens eingeschlagen habe. Der Autofahrer hatte neben dem jungen Mann angehalten, während dieser auf eine junge Fahrradfahrerin einschlug. Um ihn zur Rede zu stellen, hatte er einen Spalt des Seitenfensters geöffnet, was den gewalttätigen Täter jedoch so sehr reizte, dass er seine Aggression sofort gegen den Älteren richtete. Er packte mit beiden Händen die halb heruntergekurbelte Scheibe und riss sie aus der Verkleidung, wobei sie komplett entzweibrach. Der Täter floh in Richtung Sportgelände und Hallenbad. Der nächste Anruf kam aus dem nahe gelegenen Max-Born-Gymnasium. Der tobsüchtige junge Mann war in die Schule eingedrungen, nachdem er zuvor schon etliche Autos auf dem Schulparkplatz beschädigt hatte. Im Schulhaus warf er eine große Scheibe ein und riss einen Feuerlöscher aus der Verankerung. Bewaffnet mit dem Feuerlöscher drang er schließlich in das Unterrichtszimmer einer 9. Klasse ein und löste dort Panik aus. Manche Schüler versuchten, sich durchs Fenster in Sicherheit zu bringen. Zum Glück richtete sich die Aggression des jungen Mannes dieses Mal nicht gegen die anwesenden Menschen. Er gab lediglich wirre Parolen über das Kiffen von sich und floh schließlich in den Keller. Die Schulleitung reagierte sofort, indem sie per Durchsage davor warnte, die Klassenräume zu verlassen und die Polizei verständigte. Mehrere Streifenwagen setzten sich daraufhin in Richtung Gymnasium in Marsch und schon wenig später konnte der junge Mann in der Johann-Sebastian-Bach-Straße mit einem abgebrochenen Pkw-Spiegel in der Hand aufgegriffen und festgenommen werden. Das hinderte den Täter allerdings nicht daran, auf der Wache und später in der Zelle heftig weiter zu randalieren. Der 22-Jährige wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Der von ihm angerichtete Schaden in der Schule und an insgesamt 21 Pkws beläuft sich auf rund 20.000 Euro. Schüler und Lehrer kamen mit dem Schrecken davon.