Veröffentlicht am 05.03.2009 13:08

Simmel setzt Akzente


Von BB
Der Kunde ist auch in der SB-Zone nicht völlig auf sich gestellt: Bei Bedarf hilft ein Mitarbeiter gerne. (Foto: bb)
Der Kunde ist auch in der SB-Zone nicht völlig auf sich gestellt: Bei Bedarf hilft ein Mitarbeiter gerne. (Foto: bb)
Der Kunde ist auch in der SB-Zone nicht völlig auf sich gestellt: Bei Bedarf hilft ein Mitarbeiter gerne. (Foto: bb)
Der Kunde ist auch in der SB-Zone nicht völlig auf sich gestellt: Bei Bedarf hilft ein Mitarbeiter gerne. (Foto: bb)
Der Kunde ist auch in der SB-Zone nicht völlig auf sich gestellt: Bei Bedarf hilft ein Mitarbeiter gerne. (Foto: bb)

„Kunden zu begeistern ist unser einziges Geschäft” lautet der Wahlspruch von Peter und Andreas Simmel. Ein Besuch der EDEKA-Märkte, die von der Familie Simmel geführt werden, zeigt, dass dieses Motto nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, sondern konsequent umgesetzt wird.

Kommen und wohl fühlen

Im neuen Markt in Pullach, der im Januar eröffnet wurde, hebt sich schon der Eingangsbereich wohltuend ab vom sonst üblichen Entrée. Der Kunde muss durch keine Abgrenzung treten, sondern findet sich direkt in der „guten Stube” wieder, wo er freundlich von den Mitarbeitern begrüßt wird. Breite Gänge, in denen man reichlich Platz hat und eine durchdachte Anordnung der Produkte ermöglichen einen entspannten Einkauf. Und ein neues Kassensystem, das klassische Bedienungskassen und ein Self-Checkout-System kombiniert, lässt Warteschlangen schmelzen. Simmel geht ganz explizit auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Verbraucher ein, das zeigt sich nicht nur am umfangreichen Sortiment, das bis zu regionalen, nationalen und internationalen Spezialitäten reicht und größten Wert auf Frische und Qualität legt. „Was wir selbst nicht kaufen würden, verkaufen wir auch nicht unseren Kunden”, ist Peter Simmels Motto.

Von Bayern nach Sachsen

Der Aufsichtsratsvorsitzende der EDEKA aus dem Landkreis Ebersberg, der schon als Jugendlicher vom Aufbau eines eigenen Handelsunternehmens geträumt hatte, machte sich nach einer Ausbildung im Lebensmittel-Einzelhandel bereits mit 22 Jahren selbständig und startete eine außergewöhnliche Karriere. Anfangs belieferte Peter Simmel Metzgereien mit Lebensmittel und Verpackungsmaterial, baute den Großhandel dann aus und knüpfte Kontakte nach Sachsen. Nach der Wende eröffnete er erste einfache Lebensmittelmärkte in Mittelbach bei Chemnitz, in Crimmitschau und Grüna. Über die Jahre hinweg expandierte der Lebensmittler nicht nur, sondern modernisierte die Filialen auch kontinuierlich und sorgte für eine umfassende Schulung der Mitarbeiter. Heute sind es 33 Märkte mit knapp 1000 Mitarbeitern und 100 Millionen Euro Umsatz im Jahr, die Peter Simmel in Sachsen betreibt.

Als er 2005 mit der Eröffnung seines Marktes in Unterhaching geschäftlich nach Bayern zurückkehrte, hielt sich deshalb erst einmal hartnäckig das Gerücht, dass Peter Simmel ein Sachse sei. Sohn Andreas, der die Märkte in Unterhaching und Pullach betreut und die Eröffnung des dritten bayerischen Marktes im Mai in der Einsteinstraße in München vorbereitet, lächelt darüber. „Wir haben immer hier gelebt, ich bin im Kreiskrankenhaus Ebersberg geboren und im Landkreis Ebersberg aufgewachsen”, konstatiert er. Der Junior-Chef hat das unternehmerische Blut des Vaters geerbt. Im vergangenen Jahr stieg er in die Firma ein.

Drei Möglichkeiten im Kassenbereich

Bereits im EDEKA-Markt in Unterhaching geht Simmel neue Wege, um den Kunden lange Wartezeiten an der Kasse zu ersparen. Neben der klassischen Methode mit Bedienung ist dort ein Self-Checkout-System in Betrieb, das von Wincor Nixdorf stammt. Im neuen Markt in Pullach wurde nun eine Technik von IBM eingesetzt. Die Kunden können hier sogar aus drei Varianten wählen.

Schon die Bedienkasse ist ein Novum. Die Kunden müssen ihre Einkäufe nicht mehr auf das Laufband räumen, sondern ein Mitarbeiter holt die Waren aus dem Wagen, scannt sie und legt sie auf ein Nachlaufband. Ein Stück weiter bezahlt man dann an der Kasse bei einem zweiten Angestellten.

Die SB-Zone mit reinen Selbstbedienungsterminals, an denen der Kunde seine Waren selbst scannt und dann am integrierten Geldautomaten bezahlt, empfiehlt der Simmel-Markt vor allem bei einem Einkauf bis zu maximal zehn Produkten, da der zu den Geräten gehörende Warentisch nicht allzu viel Platz bietet. An jedem der vier installierten Automaten kann sowohl mit Karte als auch mit Münzen und Scheinen bezahlt werden. Und der Kunde wird auch hier nicht allein gelassen: Ein Mitarbeiter steht bereit, um das Gerät zu erklären und notfalls Hilfestellung zu leisten.

Auf Bedürfnisse eingehen

Die dritte Variante ist eine Kombi-Lösung. „Eine Weiterentwicklung”, so Andreas Simmel, die aus Erfahrung entstanden sei. Bei dieser Möglichkeit scannt ein Mitarbeiter die Waren, der Kunde erhält eine Art Rechnung mit Barcode und bezahlt anschließend an einem SB-Automaten. Der Vorteil zum reinen SB-Terminal liegt in der Routine und Schnelligkeit der Angestellten. Mitarbeiter spart das Unternehmen durch die Kombi-Lösung ganz klar nicht ein, aber das ist auch nicht der Zweck. „Wir sind das erste Unternehmen, das dieses modulare Kassensystem eingeführt hat”, erklärt Andreas Simmel. „Sinn der Sache ist es, Spitzen abzufedern.” Außerdem — und damit kommt er wieder auf den Leitspruch zurück — könne man so bestmöglich auf die unterschiedlichen Wünschen und Bedürfnissen der Kunden eingehen.

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