Klein, aber fein: so präsentiert sich der neue Museumsführer über das Psychiatrie-Museum am Klinikum München-Ost, den Bezirkstagspräsident Josef Meder vorstellte.
Das Büchlein gibt auf 38 Seiten mit 17 Abbildungen, einem Faltplan und einer Zeittafel einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Psychiatrie. »Historie, Museen und Bücher geben den Menschen Identität und sind wichtig. Auch aus diesen Gründen hat der Bezirk die Kosten für den neuen Museumsführer selbstverständlich übernommen«, so Mederer. Nur wer die Geschichte kennen, könne auch die Zukunft gestalten, so der Politiker. »Das Museum ist ein wichtiger Bestandteil unseres Klinikums, denn hier wird die Geschichte des Krankenhauses und der Psychiatrie umfassend dargestellt«, betont Pflegedirektor Josef Kolbeck. Mederer erinnerte daran, dass das Museum und der Museumsführer wichtige Anti-Stigma-Arbeit leisten und helfen, dass psychisch kranke Menschen weniger benachteiligt werden. Der Museumsführer greift auch die dunklen Jahre unter der NS-Zeit auf, als auch in dem damaligen Krankenhaus Menschen, die Schutz bedurft hätten, deportiert und anschließend umgebracht worden sind. Die kleine Broschüre ist in jeder gut bestückten Buchhandlung zum Preis von 3,50 Euro erhältlich.
Das Psychiatrie-Museum wurde anlässlich des hundersten Geburtstages des kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost im Jahr 2005 eröffnet. Mit viel Liebe zum Detail haben das Museums-Team um Alma Midasch, Günter Goller und Ferdinand Ulrich ein kleines Schätzkästchen geschaffen, das einen eindrucksvollen Blick auf 100 Jahre Psychiatrie in Haar ermöglicht: Mehr als 7000 Menschen haben inzwischen das Museum besucht. Das Museum ist jeden Sonntag zwischen 14.00 bis 16.00 Uhr geöffnet, das Team der ehrenamtliche Mitarbeiter bieten regelmäßige Führungen an.