In der Ausstellung »Rasen« im Kunstverein Ebersberg stellt Johannes Lotz eine Serie von Aquarellen nach dem berühmten »Rasenstück« von Albrecht Dürer (1526) einer Reihe von expressiven Ölbildern gegenüber.
Der Ausstellungstitel, in Bezug auf die Aquarelle eher kontemplativ gemeint, trifft auf die Gemälde mit ihrer deformiert-bizarren Figuration mehr im Sinne von »Raserei« zu. Welche aber Teil des Lebens ist, und der Tod führt unter den Rasen. Somit trifft ein aufgewühlter, psychischer Innenraum auf äußere Ruhe.
Die beiden Pole bergen auch das Potential ihrer Umkehrung, wie uns manche Wiesenstücke ahnen lassen, in denen die Grashalme plötzlich Feuer zu fangen scheinen, und umgekehrt zwischen gequälten und dämonisch anmutenden Figuren Gesichter auftauchen, deren Ruhe in einer labyrinthischen Umgebung fast irritiert.
Johannes Lotz greift in seinen Gemälden neben einer zum Teil sehr persönlichen Thematik zahlreiche Themen und Motive aus der jüngeren und älteren Kunstgeschichte auf. Die Ausstellung ist vom 23. September bis 16. Oktober in der Galerie Alte Brennerei, im Klosterbauhof 6 in Ebersberg zu sehen. Am Freitag, 23. September, wird die Ausstellung ferierlich um 19 Uhr mit der Musik der Gruppe »Erlen« eröffnet. Am Donnerstag, 13. Oktober, gibt es ab 20.30 Uhr einen Kunst- und Musikabend. Am Sonntag, 16. Oktober, ab 19 Uhr beschließt ein Künstlergespräch und eine Finissage die Ausstellung.