Veröffentlicht am 11.10.2018 00:00

Kirchseeon · Unterschriftenliste mit 761 Unterzeichnern geht an Verkehrsminister Scheuer


Von red
Andreas Lenz, Daniela Ludwig, Thomas Huber mit Susanne Höpler und Benjamin Kania (v. li.). 	 (Foto: AK Bahnlärm)
Andreas Lenz, Daniela Ludwig, Thomas Huber mit Susanne Höpler und Benjamin Kania (v. li.). (Foto: AK Bahnlärm)
Andreas Lenz, Daniela Ludwig, Thomas Huber mit Susanne Höpler und Benjamin Kania (v. li.). (Foto: AK Bahnlärm)
Andreas Lenz, Daniela Ludwig, Thomas Huber mit Susanne Höpler und Benjamin Kania (v. li.). (Foto: AK Bahnlärm)
Andreas Lenz, Daniela Ludwig, Thomas Huber mit Susanne Höpler und Benjamin Kania (v. li.). (Foto: AK Bahnlärm)

Bereits 1992 versuchten mehr als zwei Drittel der Wahlberechtigten aus Kirchseeon, mit einer Unterschriftensammlung aktive Lärmschutzmaßnahmen an der Eisenbahntrasse durch den Ort einzufordern, mit denen die Einhaltung der Lärmgrenzwerte für Neubaustrecken gewährleistet werden sollte. Zum damaligen Zeitpunkt wurden zwei S-Bahngleise geplant und realisiert.

Das Ziel der Umsetzung adäquater Maßnahmen zur Einhaltung der Lärmgrenzwerte konnte damals nicht erreicht werden. Heute erleiden demzufolge knapp die Hälfte der Kirchseeoner unter Bahnlärm oberhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzen für Neubauten. Ca. 10 Prozent der Bürger müssen sogar eine 10fache bis hin zu einer mehr als hundertfachen Überschreitung ertragen. Durch die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene, mit mehr, längeren und schwereren Zügen bei höherer Geschwindigkeit wird der Lärm noch erheblich ansteigen.

Aktuell haben sich 761 Bürger in nur wenigen Wochen erneut zu Wort gemeldet und mit ihrer Unterschrift gefordert, dass die Lärmschutzgrenzen, die für Neubaustrecken gelten, auch bei uns Anwendung finden. Sicherlich hätten sich bei einer Fortführung der Aktion noch weit mehr Bürger zur Unterschrift entschlossen, wenn nicht zwischenzeitlich die Gemeinde Kirchseeon ihre Unterstützung erklärt und ebenso wie die anderen Bahnanliegergemeinden im Landkreis Ebersberg grundsätzlich ähnlich lautende Beschlüsse mit der Forderung nach einem »Lärmschutz nach Neubaustandard« verabschiedet hätten.

Diese Unterschriftslisten wurden am Dienstag, 2. Oktober, in Rosenheim am Rande der dort stattfindenden Sitzung des Regionalen Projektbeirat zum Ausbau des Brennernordzulaufs weitergeleitet. Durch Vermittlung von MdL Thomas Huber konnten Susanne Höpler und Benjamin Kania vom AK Bahnlärm Kirchseeon diese Listen an die Bundestagsabgeordneten Andreas Dr. Lenz und Daniela Ludwig (Verkehrspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion) überreichen. Ludwig sicherte zu, die Unterschriften zusammen mit einem Anschreiben in den nächsten Tagen in Berlin persönlich an den Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer zu übergeben.

Im Gespräch mit Daniela Ludwig wurde von den Mitgliedern des AKs besonders hervorgehoben, dass die geplanten Schienenstegdämpfer in Kirchseeon bei weitem nicht ausreichen, da es Bürger gibt, die unter mehr als 70 dBA nachts leiden. Das klare Ziel ist die Einhaltung der Grenzwerte nach Neubaustandard (49 dB(A) nachts / 59 dB(A) tagsüber) durch aktive Schallschutzmaßnahmen. Man war einvernehmlich der Meinung, dass die Einhaltung eines solchen Schutzniveaus die Voraussetzung ist für die Akzeptanz der Bürger für die Planungen zum Ausbau des Brennerbasistunnel-Nordzulaufs.

Dank der Anstrengungen aller Beteiligten sind der neugegründete Ak Bahnlärm Kirchseeon und die von ihm vertretenen Bürger einen Schritt weiter als 1992. So können sie sich auf Beschlüsse aus dem Bundestag, der die »TEN-T«-Ausbaustrecken den Neubaustrecken gleichsetzt, berufen.

Und zusätzlich zu den Beschlüssen aus allen betroffenen Landkreisgemeinden können sich die lärmgeplagten Bürger auch auf Politiker wie beispielsweise Prof. Dr. Niebler (MdEP), Thomas Huber (MdL), Doris Rauscher (MdL) und Thomas von Sarnowski (Landtagskandidat der Grünen), die sich für das Anliegen einsetzen möchten, oder auch auf Landrat Niedergesäß, der seine Zustimmung und Mitarbeit bekräftigt hat, stützen.

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