Deutschland hat ein gewaltiges Problem mit seinem Müll. Im Jahr 2016 fielen hierzulande 18,16 Tonnen Unrat an. Pro Kopf sind das 220,5 Kilogramm. Zum Vergleich: das europäische Mittel lag bei 167,3 Kilo.
Deutschland hat ein gewaltiges Problem mit seinem Müll. Im Jahr 2016 fielen hierzulande 18,16 Tonnen Unrat an. Pro Kopf sind das 220,5 Kilogramm. Zum Vergleich: das europäische Mittel lag bei 167,3 Kilo.
Stoppt die Plastikflut - Das globale Problem betrifft auch die Münchner Thema »Plastik« und Vermeidungstipps
Außerdem produziert Deutschland seit Jahren mit Abstand den meisten Verpackungsmüll. Tendenz weiter steigend.
Nach Angaben des Umweltamts tragen auch die Verbraucher mit Ihrem Alltagsverhalten zu dieser traurigen Entwicklung bei. Auf sie entfällt gut die Hälfte (47 Prozent) des entstandenen Verpackungsmülls. Jeder Bürger produziert somit jährlich knapp 25 Kilo Plastikmüll. Vor allem Plastik ist zum Sinnbild der kommerziellen Moderne geworden mit gravierenden Folgen für Umwelt und Gesundheit. Denn Plastik verseucht zunehmend die Meere, vermüllt die Umwelt und gefährdet damit auch die Tiere. Den berüchtigten Mikroplastik findet man inzwischen überall. Auch in Nahrungsmitteln und sogar im Leitungswasser.
Am Ende landen die kleinen Plastikteilchen über die Nahrungskette im Blutkreislauf. Es ist also höchste Zeit dieser Entwicklung entgegenzusteuern. Anfangen muss allerdings jeder bei sich selbst. Strategien und Wege wie man sein Leben ökologisch nachhaltiger und mit viel weniger Müll gestalten kann, darüber berichtet Manuela Gaßner beim nächsten Fachgespräch Energiewende am Montag, 12. November, um 19 Uhr im Großen Sitzungssaal im Rathaus Zorneding, Schulstraße 13. Gaßner erzählt, wie sie ihr Leben vereinfachte, indem sie ihren Müll zu Hause drastisch reduzierte. Und sie gibt praktische, einfache und vor allem realistische Tipps, was man im Alltag tun kann, um seinen Verpackungsmüll wirkungsvoll zu verringern. Die Tipps, so die gebürtige Münchnerin, kann man sofort ohne große Umstellung, ohne extra Arbeitsaufwand und mit einer großen Wirkung umsetzen.
Ein Schritt zu einem Leben
mit weniger Müll ist der konsequente Verzicht auf Plastiktüten. »Stattdessen einen Stoffbeutel zum Einkauf mitnehmen und Gemüse, Obst und Brot möglichst plastik- und papierfrei kaufen«, sagt Gaßner. Viele große Supermarktketten haben hier schon entsprechend umgestellt. Als weiteren Tipp rät Gaßner auf Pfandflaschen beim Einkauf von Säften und Milch zu achten. »Somit entfallen alle Tetra Paks und PET-Flaschen«. In Deutschland fallen nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe tagtäglich weit über 7 Millionen »Coffee to go- Becher« an. Hier empfiehlt Gaßner einfach einen Mehrwegbecher für unterwegs mitzunehmen. »Es geht auch eine eigene Tasse, eine kleine Thermoskanne bzw. Thermobecher«, so Gaßner.
Natürlich kann man sich einfach auch ein paar Minuten Zeit nehmen und sich kurz für seinen Kaffee hinsetzen. Außerdem zeigt sie, dass ein »Zero Waste Leben« auch Spaß machen kann, einfacher, hochwertiger, gesünder, bodenständiger, günstiger ist und dazu noch unabhängiger und selbstbestimmter macht. Dr. agr. Manuela Gaßner ist beruflich als Speaker, Dozentin, Workshopleiterin, Bloggerin und im Bereich Projektmanagement unterwegs. Gemeinsam mit ihren drei Kindern und ihren
Lebensgefährten lebt Manuela in Freising nach dem Prinzip »Zero Waste«, also (fast) ohne Müll zu produzieren.
Für eine spannende Diskussion hat die Energieagentur Ebersberg-München noch weitere lokale »Energiewende-Akteure« eingeladen, die von ihren ganz persönlichen Erfahrungen und Aktionen im Kampf gegen Plastikmüll im Alltag erzählen. Die Energieagentur, das Katholische Kreisbildungswerk Ebersberg, der Klimaschutzmanager des Landkreises sowie das Energie-Forum Zorneding laden alle Interessierten ein. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen über die Referenten Manuela Gaßner findet man vorab unter www.einfachzerowasteleben.de im Internet.